5. Mai 2013

Auch in Zürich denkt Linke über Schweizerdeutsch-Quote nach


Lange war es fast ausschliesslich die SVP, die vor Schulklassen warnte, in denen kaum bis gar keine Kinder mit deutscher Erstsprache mehr sitzen. Nun setzen linke Bildungspolitiker das Thema auf die Agenda: In den Städten wird der Ruf nach Mindestquoten für Schweizerdeutsch an Schulen laut, wie die Zeitung „Schweiz am Sonntag“ berichtet. In Basel sorgte diese Woche ein Vorstoss der SP-Grossrätin Sibylle Benz Hübner für Aufsehen, der verlangt, dass in den Basler Schulklassen jedes dritte Kind schweizerdeutscher Muttersprache sein soll. Auf grosses Interesse stösst die Idee anderswo. Der Zürcher SP-Kantonsrat Markus Späth, Mitglied der Bildungskommission, will die Quote auch im Kanton Zürich prüfen lassen. «In manchen Quartieren von Zürich und Winterthur droht eine sprachliche Gettobildung», sagt Späth gegenüber der Zeitung „Schweiz am Sonntag“. Erreicht werden sollen die Mindestquoten durch eine flexiblere Verteilung der Schüler auf die Quartiere. Dabei nehmen die Befürworter auch längere Schulwege in Schulhäuser ausserhalb des Wohnquartiers in Kauf. «In den Städten könnte man vom hervorragenden öffentlichen Verkehr profitieren, um eine bessere Durchmischung zu erzielen», sagt Späth. Und die Baslerin Benz Hübner weist darauf hin, dass die Schulhausdichte heute hoch sei. «Der Schulweg sollte aber wenn immer möglich zu Fuss begehbar sein. Deshalb braucht es verkehrsberuhigte Strassen.»
Quelle: Schweiz am Sonntag, 5.5.

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