Lange
war es fast ausschliesslich die SVP, die vor Schulklassen warnte, in denen kaum
bis gar keine Kinder mit deutscher Erstsprache mehr sitzen. Nun setzen linke
Bildungspolitiker das Thema auf die Agenda: In den Städten wird der Ruf nach
Mindestquoten für Schweizerdeutsch an Schulen laut, wie die Zeitung „Schweiz am
Sonntag“ berichtet. In Basel sorgte diese Woche ein Vorstoss der SP-Grossrätin
Sibylle Benz Hübner für Aufsehen, der verlangt, dass in den Basler Schulklassen
jedes dritte Kind schweizerdeutscher Muttersprache sein soll. Auf grosses
Interesse stösst die Idee anderswo. Der Zürcher SP-Kantonsrat Markus Späth,
Mitglied der Bildungskommission, will die Quote auch im Kanton Zürich prüfen
lassen. «In manchen Quartieren von Zürich und Winterthur droht eine sprachliche
Gettobildung», sagt Späth gegenüber der Zeitung „Schweiz am Sonntag“. Erreicht
werden sollen die Mindestquoten durch eine flexiblere Verteilung der Schüler
auf die Quartiere. Dabei nehmen die Befürworter auch längere Schulwege in
Schulhäuser ausserhalb des Wohnquartiers in Kauf. «In den Städten könnte man
vom hervorragenden öffentlichen Verkehr profitieren, um eine bessere
Durchmischung zu erzielen», sagt Späth. Und die Baslerin Benz Hübner weist
darauf hin, dass die Schulhausdichte heute hoch sei. «Der Schulweg sollte aber
wenn immer möglich zu Fuss begehbar sein. Deshalb braucht es verkehrsberuhigte Strassen.»
Quelle: Schweiz am Sonntag, 5.5.
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