3. September 2012

Kritik an Frühfranzösisch nimmt zu

Nun kritisiert auch der LCH das Frühfranzösisch. Das ist neu: Bisher verschanzte sich der Lehrerverband hinter nicht näher definierten "Gelingensbedingungen". LCH-Zentralpräsident Beat Zemp meint, der Fremdsprachenunterricht werde mit Noten und Prüfungen zum Promotionsfach mit Hausaufgaben und Lernstress. Dies überfordere vor allem schwächere Kinder. Zum Teil sei auch die Weiterbildung der Lehrpersonen ungenügend. 
Die Basler Zeitung hat eine Lehrerin gefunden, die ihren Französisch-Unterricht mit Begeisterung erteilt. Sie unterrichtet drei 4. Klassen in Französisch. Für diese neun Lektionen hat man ihr ein eigenes Schulzimmer zur Verfügung gestellt. Doch sie unterrichtet nicht allein: Da ist noch eine Heilpädagogin und die Klassenlehrerin (1 Lektion pro Woche) dabei. Es braucht also drei Personen, um den Unterricht an einer 4. Primar aufrecht erhalten zu können. Wie lange können wir uns diesen teuren und erwiesenermassen nutzlosen Luxus noch leisten? Angesprochen auf eine mögliche Überforderung der Kinder, antwortet der Baselbieter Erziehungsdirektor Urs Wüthrich mit einem bemerkenswerten Vergleich: "Die Kinder in Bivio am Julierpass wachsen seit altersher viersprachig auf." Damit disqualifiziert sich Herr Wüthrich (wieder einmal) gleich selbst.
"Die Kinder lernen mit Begeisterung", Bild: Anna Furrer
Frühfranzösisch gerät unter Druck, Basler Zeitung, 3.9. von Peter de Marchi

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