Nun schlagen Ärzte und Fachleute Alarm. Sie fordern ein einfacheres Schulsystem, eine seriösere Abklärung, bevor Therapien verordnet werden, und eine grössere Toleranz bei Abweichungen von der Norm. Es dürfe nicht sein, dass ein Kind nicht mehr das kleinste Lispeln oder das geringste Tagträumchen haben dürfe, ohne dass sofort eine Diagnose gestellt und nach dem Therapeuten gerufen werde.
Tatsächlich sind die Schulen überfrachtet. Frühfranzösisch, die Neueinführung von Qualitätsstandards, Kinder zu dick, zu dünn, zu neurotisch, zu fernsehbesessen - die Schule beugt sich dem Druck, führt Purzelbaumstunden ein und übt das richtige Freizeitverhalten. Doch unter all dem Genügenwollen brechen ihre Protagonisten zusammen. Auch viele Lehrer können nur noch mit psychologischer Beratung und Tabletten funktionieren.
Ärzte wehren sich gegen unnötige Diagnosen, Bild: Fotolia
Aus: Basler Zeitung, 13.12. von Franziska Laur
Eine Generation wird krank geredet, Basler Zeitung, 13.12. von Franziska Laur
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