26. Januar 2021

Schüler bestimmen selbst, wann sie eine Prüfung schreiben

Lena Schenkel weist zunächst auf vielfältige Probleme hin, die mit der Vergabe von Hausaufgaben verbunden sind, und darauf, dass manche Schulgemeinden den Mut haben, davon abzusehen (NZZ 14. 1. 21). Danach meint sie, sie seien «ab einem bestimmten Alter» sinnvoll, damit die Schüler «auf den Ernst des Lebens» vorbereitet würden. Das ist absurd. Lernende sollen in der Schule, nicht zu Hause lernen, eigenständig zu arbeiten.

NZZ, 25.1. Leserbrief von Clarita Kunz

Es gibt Lernende, die für das Abarbeiten der Hausaufgaben nur wenig Zeit brauchen, andere brauchen viel – insbesondere jene, deren Erstsprache nicht Deutsch ist. Letztgenannte beanspruchen die Eltern oft enorm. Remo Largo hat gezeigt, wie unterschiedlich die Voraussetzungen beim schulischen Lernen sind. So etwa beim Lesen und Schreiben: Beim Schuleintritt können einige Kinder fliessend lesen, andere kennen gerade einmal einige Buchstaben. Diese Kluft lässt sich mit der Vergabe von Hausaufgaben nicht aufheben. Im Gegenteil: Hausaufgaben verstärken die Chancenungleichheit und belasten die Lernenden zusätzlich. Sie sind nicht mehr zeitgemäss. Effizientes, zukunftsfähiges Lernen sieht anders aus: Schülerinnen und Schüler übernehmen mehr Verantwortung beim Lernen. Sie arbeiten in den für die Selektion relevanten Fächern Deutsch und Mathematik im selbstgewählten Tempo und bestimmen selbst darüber, wann sie zu welchem Thema eine Prüfung schreiben. Schon Vierjährige können das. Gleichaltrige sollen nicht mehr alle zur selben Zeit zum gleichen Thema eine Prüfung schreiben müssen. Damit würden Hausaufgaben obsolet.



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