1. Juli 2020

Nicht alle Solothurner Primarlehrer können Französisch

Wie über das Thema Französisch wurde gestern auch einmal mehr über die Ausbildung von Lehrpersonen an der pädagogischen Hochschule (pH) der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) diskutiert. Unter anderem auch wegen des Französisch. Denn: Wer den Bachelor an der PH Solothurn macht, muss Fächer (ab-)wählen: Angehende Lehrpersonen entscheiden zwischen Englisch und Französisch und müssen von den drei Fächern Sport, Musik und Gestalten ebenfalls eines abwählen. Was, so klang es gestern aus einzelnen Voten hervor, auch dazu führe, dass die PH einen weniger guten Ruf habe – in Bern beispielsweise werden Lehrpersonen in allen Fächern ausgebildet, sie entscheiden sich dafür, ob sie den ersten Zyklus (Kindergarten bis und mit zweite Klasse) oder den zweiten (dritte bis und mit sechste Klasse) unterrichten wollen. Laut Statistik besucht zudem ein Drittel der Solothurner Studierenden eine PH in einem anderen Kanton. Das geht aus der Statistik in der Antwort der Regierung hervor, welche diese auf eine Interpellation von CVP-Kantonsrat Georg Nussbaumer (Hauenstein-Ifenthal) geliefert hat. Dieser stellte Fragen dazu, ob die Aus- und Weiterbildung an der PH Solothurn «zielführend» sei. Mit der Beantwortung war man im Rat dann nicht zufrieden. Kuno Gasser (CVP, Nunningen) meinte etwa, es klinge so, als hätte die Regierung die Fragen einfach der FHNW zur Beantwortung weitergegeben. Kritisiert wurde allgemein der Verweis auf Weiterbildungsmöglichkeiten – wer an der PH etwa kein Französisch hat, kann später eine Weiterbildung machen. Lehrerin Nicole Hirt (glp, Grenchen) stellte dazu die Frage, in welchem Universum eine frisch ausgebildete Lehrperson nach 3 Jahren Studium noch ein Zusatzmodul anhänge. Wie so oft, wenn es um die PH geht, stand dann auch die Frage nach einem Master-Studium im Raum, welches die Ausbildung verlängern und mehr Zeit schaffen würde für Fächer. Einmal mehr hab es auch hier aber keine Einigkeit im Rat. 

Auch nicht alle Lehrpersonen können Franz, Solothurner Zeitung, 1.7. von Noëlle Karpf

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