Die
Standesorganisationen der Lehrerschaft aus beiden Basel stehen dem Beschluss
der Regierungen, den Schulbetrieb am 11. Mai mit Vollklassen wieder
aufzunehmen, kritisch gegenüber. In Basel-Stadt werden zudem Unterschriften für
eine Petition für einen Start mit Halbklassen gesammelt.
Lehrer würden Halbklassen bevorzugen, Basler Zeitung, 5.5.
Die Freiwillige Basler Schulsynode und
der Lehrerinnen- und Lehrerverein Baselland würden eine vorsichtigere
Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts an den Volksschulen begrüssen, wie sie in
Communiqués auf die Ankündigung der beiden Basler Regierungen zum Unterricht
mit Vollklassen reagieren. Die Baselbieter Standesorganisation spricht von
Halbklassen, die baselstädtische Vertretung der Lehrpersonen von
«differenzierten Lerngruppengrössen».
Beim Unterricht in kleineren
Klassenformationen seien die Hygienevorgaben eindeutig besser umzusetzen,
schreibt die Basler Schulsynode. Die Baselbieter Lehrervertretung sähe in
Halbklasssen die Einhaltung der Abstandsregeln vereinfacht. Angesichts der Tatsache,
dass einige Kantone den Unterricht mit verkleinerten Klassen aufnähmen,
entstehe ein föderalistischer Flickenteppich, der sich in der Öffentlichkeit
nicht erklären lasse.
Die Petition «Kein Schulstart mit vollem
Pensum im Kanton Basel-Stadt» fordert, den Unterricht zumindest für die
Startphase bis 25. Mai auf Halbklassen einzuschränken. Bei einer negativen
Entwicklung der Fallzahlen müsse die Frist bis 8. Juni verlängert werden.
Der Basler Erziehungsdirektor Conradin
Cramer (LDP) teilt auf Anfrage mit, dass sich das Erziehungsdepartement mit der
Freiwilligen Schulsynode und den Schulleitungen stets im Austausch befunden
habe. Wenn es sich als sinnvoll und nötig erweisen sollte, werde man den
Schulbetrieb anpassen und Änderungen vornehmen.
Mit einer schrittweisen Öffnung, wie dies
zum Beispiel die Kantone Zürich und St. Gallen beschlossen haben, konnte sich
Cramer aber nicht anfreunden. Dies würde bedeuten, dass Schülerinnen und
Schüler gleichzeitig im Fern- und im Präsenzunterricht betreut werden müssten,
so Cramer. Dies erachte man im Basler Erziehungsdepartement als «nicht
zielführend».
"Dies würde bedeuten, dass Schülerinnen und Schüler gleichzeitig im Fern- und im Präsenzunterricht betreut werden müssten, so Cramer." Davon war nie die Rede und sowohl SG und ZH sehen davon ab.
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