Am 11. Mai dürfen Berner Schulkinder wieder in die
Schule. Der Unterricht wird aber die ersten Tage nur im Halbklassenunterricht
durchgeführt. Schulkinder und Lehrkräfte sollen sich so an die neue Situation
mit Hygienevorschriften gewöhnen können. Im Gespräch erklärt Schulleiter Kurt
Wasem, wie an seiner Schule die Coronavorschriften des Bundes umgesetzt werden.
Wie können die Hygienemassnahmen an den Schulen umgesetzt werden, SRF Regional, 5.5. von Matthias von Wartburg
SRF News: Was wird beim Schulstart anders sein als
vor der Schliessung vor ein paar Wochen?
Kurt Wasem: Die Schule wird eine andere sein als
vorher. Es wird bestimmt nicht gleich weitergehen wie vor der Krise, unter
anderem werden verschiedene neue Vorschriften gelten. Daran werden sich die
Kinder und die Lehrer gewöhnen müssen. Der Unterricht wird dadurch anders sein.
Wichtig wird der Abstand sein, der zwei Meter
betragen muss. Diese Vorschrift gilt aber nur für die Erwachsenen. Trotzdem:
Wie kann der Abstand eingehalten werden?
Die Lehrerinnen und Lehrer müssen darauf achten,
dass sie diesen Abstand einhalten. Bei den Kindern ist das zum Glück nicht
vorgesehen – eine solche Abstandsregel könnten wir nicht befolgen.
Glücklicherweise kommen die Kinder am Morgen nicht alle zur gleichen Zeit in
die Schule, weshalb wir eine gute Verteilung im Treppenhaus haben.
In den Schulzimmern stehen ab Anfang nächster Woche
einzelne Pulte mit Abstand zueinander. Zwei Meter Abstand können wir aber nicht
einhalten. Nur die Lehrperson wird zwei Meter von den Pulten entfernt sein.
Die Kinder sollten so gut wie möglich Abstand
halten. Wie wird das im Sportunterricht umgesetzt?
Gewisse Sportarten werden vorerst nicht mehr
ausgeübt, zum Beispiel Rugby. Dafür gehen die Kinder mehr joggen im Wald. Die
Sportlehrerinnen und Sportlehrer sind angehalten, kreativ zu sein.
Was ist, wenn es auf dem Pausenplatz zu einer
Schlägerei kommt? Die Lehrpersonen dürfen ja nicht dazwischengehen.
Zuerst müssen die Lehrpersonen die Schüler mündlich
darauf hinweisen, dass sie sich nicht prügeln dürfen. Wir Lehrerinnen und
Lehrer müssen diese Konflikte schlichten – trotz der Coronapandemie.
Im Schutzkonzept des Bundes steht, dass die
Schulkinder in den Schulen sich die Hände mit Flüssigseife und Papierhandtücher
wachsen können. Wie sieht das hier in Nidau aus?
Wir sind schon seit ein paar Jahren gut
ausgerüstet. Doch das Händewaschen wird viel Zeit benötigen. Neu müssen die Schulkinder am Morgen, wenn sie in
die Schule kommen, die Hände waschen, aber auch nach der grossen Pause und wenn
sie das Schulzimmer wechseln.
Gibt es weitere Vorgaben?
Ja, die Schulkinder dürfen das Znüni nicht teilen
und Tabletts müssen vor dem Austauschen desinfiziert werden. Die Lehrpersonen
werden die Kinder darauf hinweisen. Zudem werden die Räume, insbesondere
Treppengeländer und Türgriffe, häufiger geputzt. Ausserdem dürfen besonders
gefährdete Personen nicht mehr unterrichten, dazu gehöre auch ich.
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