12. Dezember 2019

Zweisprachige Schule Biel mit Entwicklungschritt

Das vom Gemeinderat genehmigte neue Konzept ist das Resultat vertiefter Arbeiten, welche die FiBi und die Abteilung Schule & Sport gemeinsam an die Hand genommen haben. Die 2010 eröffnete FiBi war bisher eine zweisprachige Schule, deren eine Hälfte (acht Schulklassen vom Kindergarten bis zur 6. Klasse) nach dem deutschsprachigen System (Lehrplan 21 – LP21) und die andere nach dem französischsprachigen System (Plan d'études romand – PER) organisiert war. Künftig werden die 16 Klassen der FiBi nach einem einzigen System unterrichtet, welches Elemente aus beiden Lehrplänen zusammenführt. Dazu musste in Absprache mit der Erziehungsdirektion eine neue gemeinsame Stundentafel entwickelt werden.
Die Filière Bilingue macht einen bedeutenden Schritt, Bieler Tagblatt, 12.12.

Diese Umstellung auf eine gemeinsame Stundentafel wird das Prinzip der reziproken Immersion entscheidend verstärken. Die wichtigste Änderung besteht darin, dass die Fächer Deutsch und Französisch dabei auf dem gleichen Niveau unterrichtet werden, ohne Unterscheidung zwischen Haupt- und Zweitsprache. Die meisten weiteren Fächer werden in beiden Sprachen unterrichtet. Zweisprachige Lehrkräfte-Tandems werden sich den Stoff der verschiedenen Fächer teilen (Mathematik, Geschichte, Geographie, Naturwissenschaft usw.). Das in der Schweiz einzigartige Konzept für die Filière Bilingue Sekundarstufe (FiBiS), basierend auf der reziproken Immersion, gilt bereits seit August 2018.

Auf diese Weise werden die Klassen der FiBi nicht mehr durch eine Unterscheidung zwischen PER oder LP21 voneinander abgegrenzt. Sie bilden ein kohärentes System, das sowohl auf administrativer wie auf pädagogischer Ebene viel mehr Flexibilität bietet. Eine gewisse Anpassungsfähigkeit bringt das neue Konzept zudem auch in Bezug auf die Klassenstärke (21 Kinder pro Klasse), damit Schülerinnen und Schüler bei Bedarf den Zyklus verlängern können.

Die Verteilung der Schülerinnen und Schüler aufgrund ihrer Muttersprache wurde ebenfalls leicht angepasst: die Klassen werden aus französischsprachigen (6), deutschsprachigen (6) und fremdsprachigen Kindern (ca. 9, ausgewogen aufgeteilt zwischen denjenigen, die eher dem Französischen näher stehen und denjenigen, die eher dem Deutschen näher stehen).
Die Erziehungsdirektion des Kantons Bern steht voll und ganz hinter der Filière Bilingue und deren pädagogischen Entwicklung. Sie hat das neue Konzept der FiBi im Rahmen der gesetzlich vorgesehenen Schulversuche (Pilotprojekte) für eine verlängerbare Dauer von zwei Jahren bewilligt. Die Vorbereitung zum Wechsel auf eine gemeinsame Stundentafel wird in dieser ersten Phase durch zusätzliche Ressourcen ermöglicht. Biel hat das Glück, eine zweisprachige Stadt, sogar die grösste der Schweiz zu sein. Die Förderung der Zweisprachigkeit gehört zu den Prioritäten des Gemeinderates. Das Projekt der Filière Bilingue auf Primar- und Sekundarstufe fügt sich in diesen Kontext ein. Parallel zur Filière Bilingue bereitet die Direktion Bildung, Kultur und Sport ein Projekt zur Stärkung der Zweisprachigkeit in allen Bieler Schulen vor.

1 Kommentar:

  1. Das Ganze ändert nichts daran, dass die zweisprachigen Schulen vor allem einem Zweck dienen: Die Schweizer Eltern platzieren ihre Kinder dort, wo möglichst wenige Migrantenkinder zu finden sind.

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