In allen öffentlichen Gebäuden stehe Toilettenpapier kostenlos zur
Verfügung, schreiben die Motionärinnen Maurane Riesen (PSA) und Tamara
Funiciello (SP). Hingegen gebe es keine Gratis-Tampons und -Binden. Dabei
handle es sich auch hier um einen Grundbedarf. Der Kanton Bern solle dem
Beispiel der Stadt New York und mehrerer Länder folgen, fordern Riesen und
Funiciello.
Keine kostenlosen Tampons an bernischen Schulen, Bild: healthline.com
Keine Gratis-Tampons an öffentlichen Schulen, Bund, 25.11.
Für Frauen und Mädchen mit kleinem Einkommen sei der Kauf von Binden und
Tampons tatsächlich eine finanzielle Belastung, räumt der Regierungsrat in
seiner am Montag veröffentlichten Antwort ein. Doch der Vorschlag der
Motionärinnen liesse sich nur beschränkt umsetzen und würde neue Ungerechtigkeiten
schaffen.
So falle das Thema auf Stufe Volksschule in die Zuständigkeit der
Gemeinden. Der Kanton könnte höchstens eine Empfehlung machen. Das würde aber
wohl dazu führen, dass die eine Gemeinde die Hygieneartikel gratis zur
Verfügung stellen würde und die andere eben nicht.
Im Bereich der Sekundarstufe II und der Hochschulen könnte der Kanton
durchaus eine Vorschrift erlassen. Allerdings würden Berufsschülerinnen, die
bloss einen Tag oder zwei pro Woche die Schule besuchten, ungleich weniger
profitieren als Studentinnen und Gymnasiastinnen.
Verbesserungen sind laut Regierung anderweitig möglich. Zum einen könne
man beim Preis ansetzen. Diesen Weg habe der Nationalrat beschritten, als er
sich für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz für Damenhygieneartikel
ausgesprochen habe. Zum andern würden Massnahmen Abhilfe schaffen, «welche die
wirtschaftliche Situation der Frauen und Mädchen generell verbessern».
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen