Es ist ja eine wohlbekannte Tatsache, dass immer mehr Lehrkräfte den Beruf nach wenigen Jahren verlassen. Den folgenden Text wollte ich eigentlich über die Klinge springen lassen, da er ja schon ein paar Monate alt ist. Die Auflistung der Gründe für den Berufswechsel fand ich jedoch interessant und nachvollziehbar. (uk)
«Ja ja, wir Lehrer sind ewige Jammeri, ich weiss. Dabei haben wir doch zwölf Wochen Ferien. Aber ich möchte auch nicht jammern. Nur wie kommt es, dass so kurz vor den Sommerferien erneut Hunderte von Stellen nicht besetzt werden können? Ich frage mich, was den Lehrerberuf so unattraktiv macht. Und wieso nichts dagegen unternommen wird? Denn offenbar machen es die zwölf Wochen unterrichtsfreie Zeit, um die uns alle so sehr beneiden, nicht wett.
Ich verdiene mein Geld seit acht Jahren als Mittelstufenlehrerin. Nun habe ich die Nase voll, ich habe gekündigt. Ob es nur ein Sabbatical wird oder ob ich den Beruf für immer an den Nagel hänge, weiss ich noch nicht. Denn eigentlich habe ich gerne unterrichtet. Ich war gerne an dieser Schule, und auch die Schulleitung war zuletzt gut. Ein wenig habe ich schon ein schlechtes Gewissen. Ich glaube, viele der Kinder sind traurig, als ich meinen Abgang verkündete. Auch viele meiner Arbeitskolleginnen waren ziemlich schockiert.
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