Die Umsetzungsvorlage der Initiative «Stopp dem
Verheizen von Schüler/-innen: Ausstieg aus dem gescheiterten
Passepartout-Fremdsprachenprojekt» wurde vom Stimmvolk mit 84.8% Ja-Stimmen
wuchtig angenommen. Das Starke Schule beider Basel freut sich über dieses
beeindruckend klare Ergebnis, welches in dieser Deutlichkeit nicht erwartet
wurde.
Medienmitteilung "Starke Schule beider Basel", 24.11.
Der Bildungsrat ist in der Pflicht
Das
bemerkenswert klare Ergebnis lässt keinen Deutungsspielraum zu: Die Bevölkerung
will eine Lehrmittelfreiheit, welche es den Lehrpersonen ermöglicht, die
untauglichen Passepartout-Lehrmittel samt der ihnen zugrundeliegenden «Didaktik
der Mehrsprachigkeit» zu ersetzen. Gefordert sind strukturierte und bewährte
Lehrmittel mit einem alltagsgebräuchlichen Wortschatz, die den Schulkindern
statt Frust und Demotivation endlich wieder einen nachhaltigen und
motivierenden Fremdsprachenunterricht bringen. Der Bildungsrat ist nun in der Pflicht,
den Willen der Stimmbürger/-innen schnell umzusetzen und noch vor Jahresende
die von Fachexperten/-innen bereits evaluierten und empfohlenen neuen
Lehrmittel zu beschliessen, so dass diese wie geplant ab dem kommenden
Schuljahr 2020/21 auf beiden Schulstufen (Primar und Sek. 1) eingesetzt werden
können und damit den Lehrpersonen eine echte Auswahl und Vielfalt zur Verfügung
stehen.
Lernziele konnten mit den
Passepartout-Lehrmitteln nicht erreicht werden
Das
überaus klare und richtige Verdikt ist eine logische Folge der fundierten
Analyse des Institutes für Mehrsprachigkeit (IfM) der Universität Fribourg,
welches die Lernerfolge von 4'400 Schüler/-innen aus allen sechs
Passepartout-Kantonen am Ende der Primarschulzeit untersucht hat und zum
unmissverständlichen Ergebnis kam: Mit «Mille feuilles» erreicht eine Mehrheit
der Schüler/-innen die Lernziele nicht. Und noch bedenklicher: Mit «Mille
feuilles» kann der Lehrplan gar nicht erfüllt werden.
Das Ende der Ära „Mille feuilles“, «Clin
d’oeil» und «New World»
Das
heutige Abstimmungsresultat läutet das Ende einer langen Durststrecke im
Fremdsprachenunterricht ein. Mit einem Schlag werden sehr viele Lehrpersonen
auf andere, zielführende Lehrmittel wechseln. Diejenigen Lehrpersonen, welche
weiterhin die Passepartout-Lehrmittel einsetzen, werden zunehmend unter Druck
geraten, wenn viele ihrer Schützlinge die Lernziele nicht erreichen. Wir gehen
davon aus, dass innert kurzer Zeit selbst die meisten der heutigen
Passepartout-Verfechter/-innen freiwillig auf bewährte Lehrmittel wechseln
werden, damit ihre Abgänger/-innen in den Anschlussschulen bestehen können.
Damit werden „Mille feuilles“, «Clin d’oeil» und «New World» in wenigen Jahren
aus den Schulzimmern weitgehend verschwunden sein.
Die
Starke Schule begrüsst diese Gesetzesänderung gerade deshalb, weil damit im
Bildungsgesetz auf ein explizites Verbot von Passepartout-Lehrmitteln
verzichtet werden kann, und das Ziel dennoch erreicht wird, dass die
untauglichen Passepartout-Lehrmittel von der Bildfläche verschwinden.
Zwei Fliegen auf einen Schlag
Die
heute vom Volk beschlossene Änderung des Bildungsgesetzes gibt den Lehrpersonen
nicht nur eine geleitete Lehrmittelfreiheit in den beiden Fremdsprachen
Französisch und Englisch, sondern in allen Fächern. Damit geht die
Umsetzungsvorlage erfreulicherweise sogar deutlich weiter als dies die Starke
Schule mit ihrer unformulierten Initiative ursprünglich anstrebte. In den
vergangenen Jahren sind in zahlreichen Fächern teure Einweglehrmittel
eingeführt worden, an denen die Lehrmittelverlage viel Geld verdienen und die
überwiegend auf den rund 3'500 Kompetenzbeschreibungen des Lehrplans 21
aufgebaut sind. So etwa das Mathematik-Lehrmittel «mathbu» oder das
Italienischbuch «parla con me». Das Abstimmungsergebnis ermöglicht nun den
Lehrpersonen, auch in diesen Fächern andere Lehrmittel zu evaluieren und
einzusetzen. Damit rücken die exzessiven und gigantisch vielen
Kompetenzbeschreibungen noch stärker in den Hintergrund.
Die
Starke Schule beider Basel dankt Regierungsrätin Monica Gschwind für die
ausgezeichnete Zusammenarbeit betreffend der Umsetzung unserer Initiative.
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