Zwei Vorkommnisse
in kurzer Zeit sorgen für Aufsehen: Das Klassenlager einer Basler Schule
musste abgebrochen werden, weil es zu
Alkoholmissbrauch, Rassismus und Sexismus kam. Im Aargau
schlug ein Siebtklässler vor einer Woche seiner Lehrerin ins Gesicht. Die kurz
vor der Pensionierung stehende Frau erlitt dabei einen Kieferbruch. Beide Fälle sorgten für mediale
Aufmerksamkeit und viel Gesprächsstoff.
Gewalt
nimmt zu
Nimmt das
Aggressionspotenzial an Schweizer Schulen zu? Sefika Garibovic ist Expertin für
Nacherziehung und hat oft mit verhaltensauffälligen Schülern zu tun. «Ich
beobachte tagtäglich Aggressionspotenzial bei Kindern in der Schule.» Dieses
Phänomen werde sich in Zukunft noch verstärken, vermutet die Expertin.
Bei ihrer
Arbeit beobachtet sie eine brisante Entwicklung: «Vor fünf Jahren hatte ich
keine solche Klienten, jetzt gehören fast 90 Prozent meiner Klienten zu dieser
Gruppe», so Garibovic. Die Kinder kämen dabei aus allen Gesellschaftsschichten
und Altersgruppen, bereits Fünfjährige würden auffällig werden.
Fehlende
Erziehung?
Lehrpersonen
müssten sich oftmals mit solchen Problemen herumschlagen, dazu gehören verbale
und körperliche Gewalt sowie Respektlosigkeiten. Die Lehrerschaft täte ihr
dabei leid, meint die Expertin.
Das
Problem ist gemäss Garibovic vor allem bei der fehlenden Erziehung zu orten.
Kindern würden heutzutage nicht mehr dieselben Werte wie früher vermittelt, es
mangle an Respekt und Einfühlungsvermögen. Die Lösungsansätze seien aber die
Falschen: «Die Kinder werden medikamentös behandelt oder therapiert anstatt
erzogen.» Garibovic findet, dass die Eltern mehr in die Pflicht genommen werden
müssen.
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