Seit dem vergangenen Sommer können die St. Galler
Schüler wählen, ob sie das neue Fach «Ethik, Religion, Gemeinschaft» bei einem
Lehrer oder bei einem Kirchenvertreter lernen wollen. St. Gallen hat diese
Wahlfreiheit als einziger Kanton der Schweiz im Lehrplan 21 eingebaut. Das neue
Fach ist die Fortsetzung des ehemaligen Religionsunterrichts. Die beiden
Landeskirchen im Kanton haben um das Recht gekämpft, das Fach auch aus ihrer
Sicht lehren zu dürfen.
St. Galler Schüler mögen es säkularisiert, SRF Regional, 17.5.
Die Frage: Wahlfreiheit beim Fach «Ethik,
Religion, Gemeinschaft». Welchen Weg wählen die Schüler? Die
klassisch-traditionelle Art der Vermittlung zum Beispiel durch Kathecheten oder
die neue Form durch Lehrpersonen? Verlässliche Zahlen liegen noch nicht vor.
«Es zeigt sich aber, dass die Verteilung Richtung 50:50 geht», sagt Brigitte
Wiederkehr vom St. Galler Amt für Volksschule. Es gebe aber Ausschläge bei den
einzelnen Gemeinden: «Die einen tendieren markant auf die eine Seite, die
andern umgekehrt.»
Die Gründe: Unklar ist, was die Motive für
diese Entwicklung sind. «Zu vermuten ist, dass weiche Faktoren bei der Wahl
entscheidend sind», sagt die Kirchenrätin der reformierten Kirche Kanton St.
Gallen, Barbara Damaschke. Es spiele etwa eine Rolle, was das Schulgspänli oder
die Clique mache. Diese Feststellung macht man auch an den Schulhäusern. Manche
Klassen entschieden sich fast geschlossen für den einen Unterricht oder den
andern.
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