8. Oktober 2017

Das Passepartout-Debakel

Durch ihre Tätigkeit in der Praxis verfügen Lehrkräfte, die tagtäglich in ihren Klassen unterrichten, über einen enormen Erfahrungsfundus. So können sie – wie niemand sonst – beurteilen, was im Unterricht Sinn macht und was nicht. Man sollte glauben, dass ihre Expertisen zum Wohle der Lernenden genutzt werden. Doch weit gefehlt: Die Urteilskraft der Lehrpersonen steht nämlich den Interessen der Dauerreformer entgegen. Diese wollen ihre millionenteuren Geschäfte nicht durchkreuzt sehen durch fundierte Urteile aus der Lehrerschaft. Folglich wurde ihnen vom ehemaligen SP-Bildungsdirektor, Urs Wüthrich, faktisch ein Maulkorb umgehängt. Seither sitzen sie Ersatzspielern gleich auf der Reservebank, dazu verdammt, ihrem eigenen Spiel kommentarlos zuzuschauen. Hätten im Bereich der öffentlichen Bildung wieder vermehrt Lehrerinnen und Lehrer das Sagen anstelle sogenannter Bildungsexperten der Fachhochschule und anderer Ideologen, wäre es nicht zum Passepartout-Debakel gekommen. Denn dasUrteil der Lehrerschaft zu diesem Machwerk ist eindeutig: unbrauchbar!
Schluss mit Passepartout!; Basler Zeitung 5.10., Leserbrief von Regina Werthmüller



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