Besingen
wir künftig das weisse Kreuz statt der Morgenröte? Mit alter Melodie, aber
neuem Text versucht die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft seit
längerem, die Landeshymne zu modernisieren. Dafür hat sie nicht nur alle 2250
Gemeinden der Schweiz gebeten, am 1.August den neuen Text anzustimmen, sondern
auch prominente Fürsprecher gewonnen. Zu den Unterstützern gehört neben einigen
alt Bundesräten auch der oberste Lehrer des Landes, Beat Zemp, Präsident des
Schweizer Lehrerverbandes.
Neue Hymne besser für Schüler, Basellandschaftliche Zeitung, 31.7. von Yannick Nock
Für ihn hat die moderne Nationalhymne viele Vorteile
gegenüber der alten: «Der neue Text ist sehr gut lernbar und kann deshalb schon
ab der Primarschule gesungen und verstanden werden», sagt er. Das sei ein
entscheidender Vorteil gegen- über dem heutigen Psalm («Trittst im Morgenrot
daher…»): «Der ist in der B Schule kaum zu vermitteln.» Tatsächlich ist der
neue Text durchaus einprägsam, reimt sich vielerorts: «Weisses Kreuz auf rotem
Grund, unser Zeichen für den Bund. (…) Offen für die Welt, in der wir leben,
lasst uns nach Gerechtigkeit streben». Für Zemp eignet sich die Nationalhymne
gut, um mit den Schülern über die Werte der Schweiz zu sprechen, egal ob in der
neuen oder der Originalversion.
Von Verboten, wie es im vergangenen Jahr die
Glarner Schulleitung herausgab («keinesfalls singen»), hält Zemp deshalb
nichts. «Unser Ziel ist es, die zentralen Werte der Bundesverfassung den
Schulkindern zu vermitteln und dass sie als Erwachsene die Nationalhymne kennen
und lieben», sagt er. In anderen Ländern wie Russland oder den USA könne jedes
Kind die Landeshymne singen. «Das würde ich mir auch hier wünschen.» Dabei könnten
die Schulen einen entscheidenden Beitrag leisten. Vorpreschen will Zemp
allerdings nicht. Zuerst müsse der Bundesrat die neue Hymne offiziell
anerkennen, bevor sie an allen Schulen gelehrt und gesungen werden könne. Neue
Hymne besser für Schüler Nationalhymne D
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