«Papa und Papa kaufen ein Meerschweinchen für Jan. Die Zoohandlung
gibt auf den Preis von 17,95 Franken einen Rabatt von 20 Prozent. Wie viel
müssen Jans Väter bezahlen?» Solche Aufgaben soll es nach dem Willen von
Schwulenvertretern künftig auch in Schweizer Lehrmitteln geben, wie das Magazin
«Display» berichtet.
In Lehrmitteln sollen bald schwule Paare vorkommen, 20 Minuten, 4.7. von A. Schawalder
«Der Einbezug von homosexuellen Paaren in Schulaufgaben könnte die
Akzeptanz der Beziehungen in der Gesellschaft fördern», sagt Patrick Weber,
Programmleiter der Plattform «Du-bist-du», die über verschiedene sexuelle
Orientierungen informiert. Lehrer sollten das Thema auch nicht nur im Rahmen
des Sexualkundeunterrichts behandeln, sondern «beiläufig» einbauen.
«Logischer Schritt, andere Familienmodelle einzubeziehen»
Hintergrund der Forderung: Eine Umfrage unter fast tausend 13- bis 16-Jährigen, die Weber für seine Masterarbeit gemacht hat, zeigte viele Vorurteile gegenüber Schwulen. «Das ist problematisch, denn die
«Logischer Schritt, andere Familienmodelle einzubeziehen»
Hintergrund der Forderung: Eine Umfrage unter fast tausend 13- bis 16-Jährigen, die Weber für seine Masterarbeit gemacht hat, zeigte viele Vorurteile gegenüber Schwulen. «Das ist problematisch, denn die
Suizidrate ist bei schwulen Jugendlichen rund fünfmal höher als bei
ihren heterosexuellen männlichen Altersgenossen.» Die Schulen müssen sich
deshalb mit dem Thema befassen und Aufklärung betreiben.
Der homosexuelle SP-Nationalrat Angelo Barrile findet den Vorschlag toll: «Solche Aufgaben könnten Jugendlichen zeigen, dass Homosexualität etwas Alltägliches ist.» Er verweist auch auf alte Schulbücher: «Diese waren früher auch absolut sexistisch, Frauen zum Beispiel wurden oft auf den Haushalt reduziert.» Da sei es der nächste logische Schritt, auch andere Familienmodelle einzubeziehen.
«Ideologien gehören nicht in ein Rechnungsbuch»
Der homosexuelle SP-Nationalrat Angelo Barrile findet den Vorschlag toll: «Solche Aufgaben könnten Jugendlichen zeigen, dass Homosexualität etwas Alltägliches ist.» Er verweist auch auf alte Schulbücher: «Diese waren früher auch absolut sexistisch, Frauen zum Beispiel wurden oft auf den Haushalt reduziert.» Da sei es der nächste logische Schritt, auch andere Familienmodelle einzubeziehen.
«Ideologien gehören nicht in ein Rechnungsbuch»
Dagegen kann SVP-Nationalrat Sebastian Frehner der Forderung nichts
abgewinnen. Es seien absolute Minderheiten, die so abgebildet würden. «Es ist
auch nicht Aufgabe der Schule, Politik zu betreiben. Solche Massnahmen grenzen
an Indoktrination.» Auch Parteikollegin Verena Herzog sagt: «Man muss
aufpassen, dass man Kinder nicht verunsichert.» In einem Schulbuch lenkten
solche Themen vor allem ab.
Laut dem Lehrerverband LCH sind Kenntnisse über sexuelle Ausrichtungen und damit auch
Homosexuallität «Teil des Lehrplans». Jürg Brühlmann, Leiter der Pädagogischen Arbeitsstelle, sagt, das Thema werde im Rahmen des Aufklärungsunterricht behandelt – oder wenn es
im Schulalltag aufkomme. Etwa, wenn ein Kind ein anderes als «schwule Sau» bezeichne. Dann müsse das angesprochen werden.
Noch keine Beispiele
Dass in Schulbüchern auch homosexuelle Paare als Beispiele vorkommen, ist Brühlmann nicht bekannt. «In Zukunft dürfte sich das aber ändern. » Im Unterricht sei es die Sache der jeweiligen Lehrperson, ob sie solche Beispiele machen wollen.
Bei Schweizer Schulverlagen scheint das bisher jedoch eher kein Thema zu sein. Alltagsbeispiele mit Homosexuellen gebe es bisher in den Schulbüchern nicht, heisst es beim Zürcher Lehrmittelverlag. Ähnlich klingt es beim Lehrmittelverlag St. Gallen.
Laut dem Lehrerverband LCH sind Kenntnisse über sexuelle Ausrichtungen und damit auch
Homosexuallität «Teil des Lehrplans». Jürg Brühlmann, Leiter der Pädagogischen Arbeitsstelle, sagt, das Thema werde im Rahmen des Aufklärungsunterricht behandelt – oder wenn es
im Schulalltag aufkomme. Etwa, wenn ein Kind ein anderes als «schwule Sau» bezeichne. Dann müsse das angesprochen werden.
Noch keine Beispiele
Dass in Schulbüchern auch homosexuelle Paare als Beispiele vorkommen, ist Brühlmann nicht bekannt. «In Zukunft dürfte sich das aber ändern. » Im Unterricht sei es die Sache der jeweiligen Lehrperson, ob sie solche Beispiele machen wollen.
Bei Schweizer Schulverlagen scheint das bisher jedoch eher kein Thema zu sein. Alltagsbeispiele mit Homosexuellen gebe es bisher in den Schulbüchern nicht, heisst es beim Zürcher Lehrmittelverlag. Ähnlich klingt es beim Lehrmittelverlag St. Gallen.
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