24. Juni 2017

Bern will mehr Behinderte integrieren

Der Kanton will, dass mehr Kinder mit Behinderung die Regelschule besuchen. Der Berner Gemeinderat begrüsst die Absicht, vermisst aber konkrete Vorgaben.
Die Stadt Bern vermisst konkrete Vorschläge des Kantons betreffs Integration, Bild: Keystone
Stadt Bern fordert vom Kanton mehr Einsatz für inklusive Schule, Berner Zeitung, 22.6.
Die Berner Stadtregierung begrüsst die Absicht des Kantons, Regel- und Sonderschulen unter dem Dach der Volksschule zusammenzuführen. Sie vermisst aber konkrete Umsetzungsvorgaben, damit künftig tatsächlich mehr Kinder mit Behinderungen die Regelschule besuchen können.

Das macht die Stadt Bern in ihrer Antwort auf den Bericht Sonderpädagogik der Erziehungsdirektion deutlich. Der Bericht ziele in die richtige Richtung, doch bleibe unklar, wie die Vorgaben des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes und der UNO-Behindertenrechtskonvention umgesetzt werden könnten.


Um das Ziel einer inklusiveren Schule zu erreichen, brauche es zusätzliche Ressourcen. Ausserdem müssten Fachkompetenzen in der Volksschule aufgebaut werden, schreibt der Gemeinderat in der am Donnerstag publizierten Antwort. Der Bericht der Erziehungsdirektion ist bis Ende Juni in der Konsultation. Ziel des Kantons ist, die Sonderschulbildung einfacher zu regeln und besser zu steuern. 

1 Kommentar:

  1. Inklusion, verdeckte Sparmassnahme auf dem Buckel der Behinderten?

    „Unter dem Dach der Volksschule“ haben auch Sonderschulen und Kleinklassen Platz, die behindertengerechter als eine Regelklasse geführt werden können. Die Vertreter der Total-Integration/Inklusion beziehen sich gerne auf die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen. Die UN-Konvention verlangt, dass die Staaten „Kinder mit Behinderungen nicht aufgrund von Behinderung vom unentgeltlichen und obligatorischen Grundschulunterricht oder vom Besuch weiterführender Schulen ausgeschlossen werden dürfen“. Das heisst, dass sie behinderte Kinder wie die übrigen Kinder (gratis) unter dem Dach der Volksschule beschulen, aber nicht, dass Länder - wie die Schweiz -, die bereits spezielle Fachleute und Einrichtungen (Sonderschulen, Kleinklassen usw.) über die UN-Konvention hinaus haben, nun diese (aus Spar- oder ideologischen Gründen) abschaffen, auf das tiefe globale Niveau herunterfahren und unbesehen in Einheitsklassen (Regelklassen) integrieren.

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