An der Pädagogischen
Hochschule Zürich (PHZH) stehen nach dem Antritt des neuen Rektors Heinz Rhyn,
der Anfang 2016 Walter Bircher ersetzt hat, weitere personelle Veränderungen
an. Rhyn stehen derzeit zwei Prorektoren zur Seite, die ihre Position ad
interim ausführen: Andrea Widmer Graf und Alois Suter. Diese Übergangslösung
wurde nach zwei Abgängen gefunden. Die vormalige Prorektorin Sabina Larcher
wurde im September 2015 Direktorin der Fachhochschule Nordwestschweiz. Und
Barbara Fäh, von Herbst 2014 bis Sommer 2016 Prorektorin, wechselte als
Rektorin zur Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik.
Der neue Campus ist für 2500 Studenten gebaut, nun sind es 3500, Bild: Dominique Meienberg
Personenkarussell in der Lehrerschmiede, Tages Anzeiger, 2.2. von Pascal Unternährer
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Die
Hochschulleitung, zu der neben dem Rektor und den Prorektoren auch
Verwaltungsdirektor Roger Meier gehört, hat nun eine umfassende Analyse ihrer
Organisation gemacht. Sie ist zum Schluss gekommen, dass die PH-Leitung
Verstärkung braucht. Nun wird ein drittes Prorektorat installiert. Der neue
Posten ist bereits vom Fachhochschulrat bewilligt. Das bisherige Prorektorat
Weiterbildung & Forschung wird aufgeteilt in ein Prorektorat Weiterbildung
& Dienstleistungen sowie in ein Prorektorat Forschung & Entwicklung.
Das Prorektorat Ausbildung bleibt.
Prorektoren-Trio gesucht
Weil
Widmer Graf Ende Jahr pensioniert wird und Suter ins zweite Glied treten will,
sucht die PHZH nun gleich drei Prorektoren beziehungsweise Prorektorinnen. Die
Stellen sind öffentlich ausgeschrieben. Drei Findungskommissionen sind am Werk,
welche Vorschläge an den Fachhochschulrat richten werden. Dieser wird von
Bildungsdirektorin Silvia
Steiner(CVP) geleitet. Die Wahl findet voraussichtlich
im Sommer statt. Wann die neuen Prorektoren anfangen, hängt von ihrer
derzeitigen Jobsituation und der Kündigungsfrist ab. Spätester Beginn aber ist
der 1. Januar 2018.
Herr Rektor Rhyn, warum
braucht die PHZH einen dritten Prorektor?
In Anbetracht des Leistungsauftrags und der Grösse der Hochschule ist die Führungsspitze zu knapp ausgestattet. Statt aus vier Personen wird die Hochschulleitung nun aus fünf Personen bestehen. Das bringt Entlastung, und die inhaltlichen Aufgaben der einzelnen Leistungsbereiche können so besser wahrgenommen werden.
In Anbetracht des Leistungsauftrags und der Grösse der Hochschule ist die Führungsspitze zu knapp ausgestattet. Statt aus vier Personen wird die Hochschulleitung nun aus fünf Personen bestehen. Das bringt Entlastung, und die inhaltlichen Aufgaben der einzelnen Leistungsbereiche können so besser wahrgenommen werden.
Sind gleich drei neue
Prorektoren auf einmal nicht etwas viel neues Personal an der PH-Spitze?
Die PH Zürich verfügt über viele langjährige Mitarbeitende, gerade in den Führungspositionen. Damit ist das Wissen in allen Bereichen breit abgestützt und gesichert. Davon werden neue Prorektorinnen oder Prorektoren profitieren. Zudem kann es in allen Prorektoraten auch zu einer internen Besetzung kommen.
Die PH Zürich verfügt über viele langjährige Mitarbeitende, gerade in den Führungspositionen. Damit ist das Wissen in allen Bereichen breit abgestützt und gesichert. Davon werden neue Prorektorinnen oder Prorektoren profitieren. Zudem kann es in allen Prorektoraten auch zu einer internen Besetzung kommen.
Sie selber kommen aus
der Forschung. Nun gibt es Befürchtungen, dass mit dem neuen Prorektorat die
Ausbildung zugunsten der Forschung geschwächt wird.
Die Befürchtungen sind unbegründet. Die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern ist unser Kerngeschäft und bleibt es. Wir wollen sie in keiner Art und Weise schwächen. Mit dem neuen Prorektorat Forschung & Entwicklung wird lediglich ein weiterer Schritt in Richtung Tertiarisierung unserer Pädagogischen Hochschule unternommen.
Die Befürchtungen sind unbegründet. Die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern ist unser Kerngeschäft und bleibt es. Wir wollen sie in keiner Art und Weise schwächen. Mit dem neuen Prorektorat Forschung & Entwicklung wird lediglich ein weiterer Schritt in Richtung Tertiarisierung unserer Pädagogischen Hochschule unternommen.
Manche beäugen aber
gerade diese «Hochschulwerdung» kritisch. Mehr Theorie und weniger Praxis sei
die falsche Vorbereitung für die angehenden Lehrpersonen.
Diese Diskussion flammt interessanterweise immer wieder auf. Die PHZH hat in den letzten Jahren Anpassungen an der Ausbildung vorgenommen. Heute verzeichnet die Ausbildung mehr Praktikumszeit als vor der Gründung der Hochschule, also zu Zeiten des Lehrerseminars. Dass die Forschung ein eigenes Prorektorat erhält, ist ein normaler Prozess an einer Hochschule. Es gibt keine Neuausrichtung.
Diese Diskussion flammt interessanterweise immer wieder auf. Die PHZH hat in den letzten Jahren Anpassungen an der Ausbildung vorgenommen. Heute verzeichnet die Ausbildung mehr Praktikumszeit als vor der Gründung der Hochschule, also zu Zeiten des Lehrerseminars. Dass die Forschung ein eigenes Prorektorat erhält, ist ein normaler Prozess an einer Hochschule. Es gibt keine Neuausrichtung.
Im Inserat für das
Prorektorat Ausbildung steht, dass das Lehrpatent erwünscht ist. Ist es nun
Voraussetzung oder nicht?
Ein Lehrdiplom ist in jedem Fall ein Vorteil. Daher ist diese Qualifikation erwünscht, aber nicht Voraussetzung. Wir suchen die für die Leitung des Prorektorats Ausbildung am besten geeignete Person. Bewerberinnen und Bewerber ohne Lehrdiplom müssten besondere Fähigkeiten und Qualifikationen ausweisen können, um dies zu kompensieren. Die Beurteilung, ob dies gegeben ist, erfolgt durch die Findungskommission.
Ein Lehrdiplom ist in jedem Fall ein Vorteil. Daher ist diese Qualifikation erwünscht, aber nicht Voraussetzung. Wir suchen die für die Leitung des Prorektorats Ausbildung am besten geeignete Person. Bewerberinnen und Bewerber ohne Lehrdiplom müssten besondere Fähigkeiten und Qualifikationen ausweisen können, um dies zu kompensieren. Die Beurteilung, ob dies gegeben ist, erfolgt durch die Findungskommission.
Sie haben vorhin die
Grösse der PHZH angesprochen. Hat die Hochschule vier Jahre nach dem Umzug in
die Europaallee und nach der Explosion der Studierendenzahlen im Jahr 2012
überhaupt noch genügend Platz?
Der neue Campus ist für 2500 Studierende gebaut worden. Nun sind es über 3500. Der Lehrbetrieb ist gut zu bewältigen, für die Dozierenden aber wird es langsam eng. Die Arbeitsräume sind, sagen wir mal, gut ausgelastet. Nochmals 1000 Studierende mehr und entsprechend zusätzliches Lehrpersonal können wir allerdings nicht aufnehmen.
Der neue Campus ist für 2500 Studierende gebaut worden. Nun sind es über 3500. Der Lehrbetrieb ist gut zu bewältigen, für die Dozierenden aber wird es langsam eng. Die Arbeitsräume sind, sagen wir mal, gut ausgelastet. Nochmals 1000 Studierende mehr und entsprechend zusätzliches Lehrpersonal können wir allerdings nicht aufnehmen.
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