Der 43-jährige Remo Ankli ist das jüngste Mitglied der
Solothurner Regierung. 2013 wurde er gewählt. Er leitet das Departement Bildung
und Kultur. Im Bildungsbereich solle nun «ein wenig Ruhe einkehren», äusserte
Ankli kürzlich. Dennoch will er auf das Schuljahr 2018/19 den Lehrplan 21
einführen.
Remo Ankli: "Der Lehrplan 21 ist der Abschluss der Schulreformen", SRF, 13.2. von Roman Portmann
Remo
Ankli gehört der FDP an – der stärksten Partei im Kanton Solothurn. Er wurde
2013 als Nachfolger des abtretenden Christian Wanner (FDP) in die Solothurner
Regierung gewählt. 2017 ist
Remo Ankli zudem Landammann des Kantons Solothurn.
Die Reform der Sek-I-Reform
In seiner
ersten Amtsperiode als Bildungsdirektor musste Remo Ankli unter anderem einige
Anpassungen an der Sek-I-Reform vornehmen. Diese wurde noch vor seiner Zeit als
Regierungsrat entwickelt und im November 2006 vom Solothurner Stimmvolk
angenommen.
So hat
Remo Ankli die Durchlässigkeit von der Sek E in die Sek P vereinfacht. Das
heisst: Wer sich zunächst für einen Werdegang in Richtung einer Berufslehre
entscheidet, kann nun einfacher ins Gymnasium wechseln.
Heikles Terrain: Schulreformen
Als
Leiter des Bildungsdepartements ist Remo Ankli auch für Schulreformen
zuständig, und davon gab es in den letzten Jahren im Kanton Solothurn einige.
Nun müsse wieder etwas Ruhe einkehren im Bildungsbereich sagt Ankli im Gespräch
mit dem SRF-Regionaljournal: «Die Reformen brauchen Zeit um sich zu setzen.»
Dennoch
setzt er sich für die Einführung des Lehrplans 21 ab dem Schuljahr 2018/19 ein.
Dieser stelle die Schule nicht auf den Kopf, findet der Bildungsdirektor, er
respektiert aber die um den neuen Lehrplan geführten Diskussionen: «Vielleicht
sind Bildunsvorlagen immer polarisierend», gibt sich Ankli versöhnlich
gegenüber den Kritikern und betont: «Der Lehrplan 21 ist der Abschluss der
Schulreformen.»
Der neue
Lehrplan sei aber der richtige Weg für die Weiterentwicklung der Schule, betont
Ankli. «Der Lehrplan 21 ist etwas Grundlegendes, er gibt der Schule die
Leitlinien, den Kompass vor für eine Generation von 20 bis 25 Jahren.»
Ausserdem habe der neue Lehrplan eine gute Mischung zwischen Harmonisierung der
Schule in der Deutschschweiz und Eigenständigkeit der Kantone gefunden. Diese
kantonalen Gestaltungsmöglichkeiten möchte Ankli auch nutzen.
Baustelle integrative Schule
Immer
wieder zu reden gibt im Kanton Solothurn die integrative Schule. Diese scheint
eine permanente Baustelle zu sein. Definitiv eingeführt ist die integrative
Schule nämlich noch nicht, dafür laufen seit Jahren Versuche. An der Frage, wie
viel Integration möglich ist, scheiden sich im Kanton Solothurn seit Jahren die
Geister.
Im
Hinblick auf sein Landammann-Jahr hat Remo Ankli in einem «Rück- und Ausblick
auf Bildung, Kultur und Sport» geschrieben, es gebe auch Grenzen der
Integration: «Diese sind dann erreicht, wenn der Regelklassenunterricht zu
stark gestört wird». Für diese Fälle gibt es im Kanton Solothurn mehrere
regionale Kleinklassen. Aber auch diese sind, nicht zuletzt wegen der hohen
Kosten, umstritten.
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