3. Dezember 2016

Vorbehalte bei der Lektionentafel des Zürcher Lehrplans 21

Die Vernehmlassung zum Zürcher Lehrplan 21 ist ausgewertet. Die Rückmeldungen zeigen, dass der Inhalt des neuen Lehrplans auf Zustimmung stösst, wie die Bildungsdirektion mitteilt. Vorbehalte gibt es insbesondere zur Lektionentafel.
Kritik an Lektionentafel des Zürcher Lehrplan 21, toponline, 2.12.


An der Vernehmlassung teilgenommen haben Partner des Schulfelds, politische Parteien und weitere Organisationen. Die Inhalte des Lehrplan 21 wurden dabei bestätigt. Kritik gibt es zum Zeitpunkt der Einführung und zu den finanziellen Voraussetzungen insbesondere für die Weiterbildung.

Im Zentrum der Vernehmlassung stand die Lektionentafel, also die Verteilung der Lektionen auf die verschiedenen Fachbereiche. Hier haben die Vernehmlassungs-Teilnehmer bestätigt, dass die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) gestärkt werden sollen. Der Beginn des Englischunterrichts in der 3. Klasse statt wie bisher in der 2. Klasse findet grosse Zustimmung. In der Vernehmlassung wird gefordert, dass die Zahl der Wochenlektionen mit dem Alter der Schüler zunimmt. Gleichzeitig solle die Anzahl Lektionen in der Mittel- und Sekundarstufe gesenkt werden.

Der Bildungsrat wird noch dieses Jahr die Ergebnisse der Vernehmlassung diskutieren und Schlüsse für die definitive Gestaltung der Lektionentafel ziehen. Im Frühling 2017 entscheidet der Bildungsrat über die Inkraftsetzung des Zürcher Lehrplans 21 mit Lektionentafel.

Die Einführung des neuen Lehrplans beginnt für die Lehrpersonen ab Schuljahr 2017/18 mit Vorbereitungsarbeiten und Weiterbildungen.
Geplant ist, dass der neue Lehrplan im Schuljahr 2018/19 auf der Kindergarten- und der Primarstufe bis zur 5. Klasse in Kraft treten wird und in der 6. Klasse und auf der Sekundarstufe I im Schuljahr 2019/2020.

Die Lehrerverbände sind vorsichtig optimistisch. Die Sekundarlehrkräfte des Kantons Zürick (SekZH) gehen davon aus, dass der Bildungsrat die Lektionentafel gemäss den zentralen Aussagen und Anliegen der Vernehmlassung anpassen wird. «Unter dieser Prämisse steht der Einführung des neuen Lehrplans nichts mehr im Weg.»

Auch der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband (ZLV) zeigt sich in einer Mitteilung optimistisch, dass der Bildungsrat den Fingerzeig beherzigen werde. «Es stimmt uns zuversichtlich, dass die allermeisten Vernehmlassungsantworten uns in der Frage der Lektionentafel folgen», wird ZLV-Präsidentin Lilo Lätzsch in der Mitteilung zitiert.


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