Im Kanton Obwalden
sollen für die Schulkinder flächendeckend Betreuungsangebote geschaffen werden.
Diesen Grundsatzentscheid hat der Kantonsrat am Mittwoch gefällt. Die
Wirtschaft muss sich entgegen dem Willen der Regierung nicht an den Kosten
beteiligen.
Neu werden die Obwaldner
Gemeinden verpflichtet, Angebote für Schüler ausserhalb des regulären
Unterrichts zu schaffen. Damit sollen die Schüler in der Zeit von 7 Uhr bis 18
Uhr durchgehend betreut sein. Bisher verlangte das Gesetz von den Gemeinden
lediglich genügend familienergänzende Betreuungsplätze bis zum Schuleintritt.
Obwaldner Schulkinder erhalten flächendeckende Betreuungsangebote, SRF Regional, 26.10.
Die Gemeinden können das
Angebot selber gestalten, sie können mit Tagesfamilien oder anderen Dritten
zusammenarbeiten. Möglich ist etwa die Betreuung vor der Schule mit
Morgenessen, eine organisierte Mittagsverpflegung oder die Hilfe bei den
Hausaufgaben.
Wirtschaft muss sich nicht an den Kosten
beteiligen
Wenn es nach dem
Vorschlag der Regierung gegangen wäre, hätte sich die Wirtschaft an den Kosten
für die Kinderbetreuung beteiligen sollen. Der Rat durchkreuzte aber diese
Pläne. Auf Antrag der FDP und der SVP lehnte das Parlament die Regierungslösung
mit 33 gegen 12 Stimmen ab. Für eine Beteiligung der Wirtschaft sprachen sich
vor allem CSP und SP aus.
Nach dem Willen des
Regierungsrats hätte Obwalden als erster Deutschschweizer Kanton die Wirtschaft
finanziell an der Kinderbetreuung beteiligen sollen. Firmen hätten 0,4 Promille
ihrer Lohnsumme an die Tagesbetreuung beisteuern und die öffentliche Hand
entlasten sollen.
Kanton und Gemeinden zahlen
Die Kosten der
schulergänzenden Tagesstrukturen werden in erster Linie durch
einkommensabhängige Beiträge der Eltern finanziert. Für den Rest kommen der
Kanton und die Gemeinden auf. Die familienergänzende Betreuung kostet Obwalden
rund 930'000 Franken pro Jahr. 60 Prozent davon sollen die Gemeinden, 40
Prozent der Kanton übernehmen.
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