Laut einer Studie von Gesundheitsförderung Schweiz hat der Anteil der
übergewichtigen und fettleibigen Kinder und Jugendlichen in Zürich, Bern und
Basel leicht abgenommen. Besonders im Kindergarten sowie bei Kindern mit
Migrationshintergrund sei der Trend positiv.
23 Prozent der Oberstufenschüler sind übergewichtig, Bild: Christian Beutler
Weniger Kinder sind übergewichtig, sda, 6.4.
Im Rahmen des sogenannten "BMI-Monitorings" wurden bereits zum
zehnten Mal die Daten von über 14'000 Schülerinnen und Schülern in Zürich, Bern
und Basel ausgewertet und mit den Vorjahren verglichen. Laut
Gesundheitsförderung Schweiz waren im Schuljahr 2014/2015 insgesamt 17,3
Prozent übergewichtig oder fettleibig. Bei der ersten Erhebung 2005/2006 lag
dieser Anteil noch bei 19,9 Prozent.
Dieser leichte Rückgang beruhe insbesondere auf einem positiven Trend
bei Kindergartenkindern, die einen Rückgang des Anteils mit Übergewicht um vier
Prozent seit 2005/2006 verzeichnen. Im Kindergarten seien demnach aktuell zwölf
Prozent übergewichtig oder fettleibig.
"Kindergartenkinder sind noch beeinflussbar und sehr empfänglich
für Präventionsprogramme", erklärte Ivo Schneider von Gesundheitsförderung
Schweiz am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Ausserdem seien die
Betreuungspersonen sehr motiviert.
Kaum
Veränderung bei Jugendlichen
Praktisch keine Veränderung gibt es laut Mitteilung hingegen in der
Unter- und Mittelstufe, wo der Anteil bei 21 Prozent liegt. Eine leichte
Reduktion sei erstmals auch bei der Oberstufe feststellbar, der Anteil
Übergewichtiger liege nun bei 23 Prozent.
Entsprechend scheint sich der Erfolg von Präventionsbemühungen im
Kindergarten im Laufe der Unter- und Mittelstufe wieder zu verflüchtigen.
"Das ist leider so", bestätigte Schneider gegenüber der sda. Über die
Gründe könne man nur spekulieren. Eventuell spiele das vermehrte Sitzen in der
Schule oder der Einfluss von Werbung eine Rolle.
Positiver
Trend bei Migrationsbevölkerung
Deutlich zurück ging der Anteil der Übergewichtigen unter den Kindern
und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, nämlich um 2,6 Prozent seit
2005/2006. Bei schweizerischen Schülerinnen und Schülern gab es praktisch keine
Veränderung.
Auf Anfrage der sda nannte Lisa Guggenbühl von Gesundheitsförderung
Schweiz neben Prävention auch die Veränderung in der Zusammensetzung der
Migrationsbevölkerung als Erklärung für den positiven Trend in dieser Gruppe.
"Gut ausgebildete Personen mit Migrationshintergrund haben kaum ein
höheres Risiko für Übergewicht als gleich gut ausgebildete Schweizerinnen und Schweizer",
so Guggenbühl. Im Durchschnitt liegt der Anteil Übergewichtiger unter den
ausländischen Schülerinnen und Schülern allerdings durchweg höher als unter
ihren schweizerischen Altersgenossen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen