Im Kanton
Solothurn wird der Lehrplan 21 wie vorgesehen auf das Schuljahr 2018/19
eingeführt. Ein von 34 Ratsmitgliedern eingereichter Antrag auf eine
Verschiebung auf 2021/22 wurde vom Kantonsparlament mit 58 zu 28 Stimmen
abgelehnt.
Solothurn verschiebt Einführung des Lehrplans 21 nicht, sda, 26.1.
Allerdings
ist das letzte Wort in dieser Sache noch nicht gelaufen. Das Komitee "Ja
zu einer guten Volksschule - ohne Lehrplan 21!" hatte vor Jahresfrist eine
Volksinitiative lanciert mit dem Ziel, dass der Lehrplan 21 überhaupt nicht
eingeführt wird. Dem Komitee gehören Kantonsräte von EVP, CVP, SVP und der
Grünliberalen an.
Das
Komitee hat eineinhalb Jahre Zeit, um 3000 gültige Unterschriften
zusammenzubringen. Auch in anderen Kantonen stösst der Lehrplan 21 auf
Widerstand. So wurden in den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, St. Gallen,
Schwyz und Zürich Volksinitiativen angekündigt oder sind bereits eingereicht.
Prozess nicht abbrechen oder
unterbrechen
Bei der
Debatte im Kantonsrat gingen die Wogen am Dienstag hoch und dies teilweise quer
durch die Fraktionen. Die vorberatende Kommission sowie FDP, SP und Grüne
sprachen sich gegen eine Verschiebung aus.
Man soll
jetzt nicht Unruhe in die Sache bringen. Die Kosten für die Einführung seien
bereits eingeplant und der Aufwand bleibe auch bei einer Verschiebung gleich,
hiess es von Seiten der FDP.
Der
bisherige Einführungsprozess laufe gut, meinte ein Sprecher der Grünen. Dieser
Prozess solle nicht unterbrochen oder abgebrochen werden. Man solle auf die
Lehrerschaft hören und diese sei für eine Einführung auf 2018/19, forderte die
SP. Eine Verschiebung bringe keinen Nutzen.
Aus Fehler anderer Kantone lernen
Auf der
anderen Seite schickten einzelnen Fraktionen Sprecher vor, die im Komitee
"Ja zu einer guten Volksschule - ohne Lehrplan 21!" sitzen. Man solle
die Sache gemächlicher angehen, als dies die Verwaltung tue, forderte Beat
Künzli (SVP). Es herrsche nur deswegen grosse Eile, weil man Angst habe, es
könnte noch mehr Widerstand geben.
Die
Schulen bräuchten jetzt Luft, sagte Peter Brotschi (CVP). Man solle die
Vorarbeiten jetzt ruhen lassen und sie in drei Jahren wieder hervornehmen. So
könne man aus Fehler, die andere Kantone bei der Einführung des Lehrplans 21
begehen, lernen. René Steiner (EVP), ein weiteres Komiteemitglied, kritisierte,
dass die Befürworter der geplanten Einführung viele falsche Argumente ins Feld
führten.
Der
Einführungstermin sei fixiert, der Prozess laufe und die Betroffenen seien
damit einverstanden, sagte Bildungsdirektor Remo Ankli (FDP). Für neu
ausgebildete Lehrpersonen, die alle im Hinblick auf den Lehrplan geschult sind,
würde der Kanton Solothurn bei einer Verschiebung unattraktiv werden, hatte die
Regierung zudem in ihrer schriftlichen Antwort auf den Vorstoss argumentiert.
Der
Lehrplan 21 steht den Kantonen seit Herbst 2014 zur Einführung bereit. Der
Grossteil hat zurzeit die Einführung inzwischen beschlossen.
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