31. Januar 2016

Europäisch gleichgeschalteter Bildungsraum im Blickfeld

Der Volksentscheid 2006 zum Bildungsverfassungsartikel wurde lediglich von einem Drittel der Stimmberechtigten gefällt. Es ging dabei lediglich um die notwendige Angleichung von Schuleintrittsalter, Schulpflicht, Dauer der Schulstufen, deren Ziele und Übergänge. Den Lehrplan 21 nun als Folge dieses Volksbeschlusses zu deklarieren wird auch durch ständige Wiederholung nichtwahrer. Der LP21 ist Teil eines neoliberalen Reformprozesses, diktiert von transnationalen Organisationen wie der Weltbank, der Welthandelsorganisation (WTO) oder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), aber auch der Europäischen Union (EU).  Angefangen mit der Bologna-Reform der Hochschulen soll immer mehr Einfluss auf die nationalen Bildungssysteme genommen und ein europäisch gleichgeschalteter Bildungsraum geschaffen werden. Dies obwohl das Schweizer Schulwesen noch 1990 im ersten Länderbericht der OECD besonders gute Noten erhielt und gelobt wurde für „die aussergewöhnlich gute demokratische Einbettung und damit Bürgernähe“ und sich laufend modernen Entwicklungen angepasst hat. Die Diskussion über diese Hintergründe wurde bis anhin vermieden und soll nun endlich offen und ehrlich geführt werden.
Leserbrief, 31.1. von Eliane Perret

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