Der Volksentscheid 2006 zum
Bildungsverfassungsartikel wurde lediglich von einem Drittel der
Stimmberechtigten gefällt. Es ging dabei lediglich um die notwendige Angleichung
von Schuleintrittsalter, Schulpflicht, Dauer der Schulstufen, deren Ziele und
Übergänge. Den Lehrplan 21 nun als Folge dieses Volksbeschlusses zu deklarieren wird auch durch ständige Wiederholung nichtwahrer. Der LP21 ist Teil eines neoliberalen Reformprozesses, diktiert von transnationalen
Organisationen wie der Weltbank, der
Welthandelsorganisation (WTO) oder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD), aber auch der Europäischen
Union (EU). Angefangen mit der
Bologna-Reform der Hochschulen soll immer mehr Einfluss auf die
nationalen Bildungssysteme genommen und ein europäisch gleichgeschalteter Bildungsraum geschaffen werden. Dies
obwohl das Schweizer Schulwesen noch 1990 im ersten Länderbericht der OECD
besonders gute Noten erhielt und gelobt wurde für „die aussergewöhnlich gute demokratische Einbettung und
damit Bürgernähe“ und sich laufend modernen
Entwicklungen angepasst hat. Die Diskussion über diese Hintergründe
wurde bis anhin vermieden und soll nun endlich offen und ehrlich geführt
werden.
Leserbrief, 31.1. von Eliane Perret
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen