9. Januar 2016

Eine Frechheit

Mit Bestürzung habe ich den BaZ-Artikel «Verfehlte Leistungsbeurteilung» ­gelesen. Es ist eine Frechheit, den ­Primarlehrern eine solche Inkompetenz vorzuwerfen. Schon seit Jahren geht es beim Übertritt in die Sekundarstufe nicht mehr nur um Noten, sondern auch um viele Aspekte wie Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Umgang mit Miss­erfolg, Kritikfähigkeit … Die Sek­lehrer würden sich wohl bedanken, wenn wir nur noch nach ­Noten entscheiden würden! Alle Teil­bereiche werden wie ein Puzzle ­zusammengesetzt und dann wird zum Wohle des Kindes entschieden. Es hat sich mit dem Lehrplan 21 in diesem Prozedere nichts geändert, auch der Termin ist in etwa gleich. Da an der Übertrittprüfung nur 5.-Klasse-Stoff ­abgefragt wird, ist der Termin sowieso irrelevant.
Es wird zum Wohl des Kindes beurteilt, Leserbrief, Basler Zeitung, 9.1. von Alexandra Dill



Übrigens: Eine Liste zum ­Ankreuzen der Kompetenzen haben wir schon lange (auch an den Standortgesprächen in der Sek), die Noten hatten schon immer ein grösseres Gewicht. Es wäre aber viel wichtiger, dass die Kinder nach dem Übertritt nicht mit nicht stufengerechtem Stoff überfordert werden! Kinder dürfen noch Mängel in der Sozialkompetenz und der Selbstkompetenz haben, aber bei Lehrpersonen wären beide ­Eigenschaften eine Grundvoraussetzung zum Ausüben dieses Berufes.

1 Kommentar:

  1. "Die Sek¬lehrer würden sich wohl bedanken, wenn wir nur noch nach ¬Noten entscheiden würden!"

    Wenn ich Frau Dill richtig verstehe, sollten Primarschüler nach anderen als Leistungskritierien in die drei Leistungsgruppen der Sekundarstufe eingeteilt werden.

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