Mittagessen in der Schule, dafür früher nach Hause, Bild: Keystone
Tagesschulen: Darüber reden, nicht aufzwängen. SRF Regional, 16.11.
Am Morgen in die Schule, mittags eine ausgewogene Mahlzeit, dann erneut
Schule und um 14 oder 16 Uhr bereits Feierabend: So oder ähnlich sieht der
Alltag an einer Tagesschule aus. Im Zürcher Kantonsrat wurde am Montag
diskutiert, ob die Gemeinden flächendeckend auf dieses Modell setzen wollten.
SVP-Kantonsrätin Anita Borer war entschieden dagegen: «Wir wehren uns
dagegen, dass die Gemeinden in Strukturen gezwängt werden, die für sie
allenfalls gar keinen Sinn machen.». Tagesschulen würden vor allem grosse
Kosten nach sich ziehen, erklärte Borer weiter. In seinem Bericht rechnet der
Regierungsrat mit Mehrkosten von bis zu 280 Millionen Franken, je nach Umfang
der Tagesstrukturen.
Die Linken liessen die Kosten als Argument nicht gelten. Judith Stofer
von der Alternative Liste sagte, von solchen Tagesstrukturen würden alle Kinder
im Kanton profitieren: «Investitionen in schulergänzende Betreuungsangebote
sind letztendlich ein Gewinn für die Gesellschaft.»
Die SVP brachte weiter als Argument vor, man dürfe den Familien nicht
vorschreiben, wie sie ihre Kinder zu betreuen hätten. FDP und CVP waren zwar
nicht gegen Tagesschulen, erachteten eine Einführung jetzt aber als zu früh.
Man müsse darüber noch mehr diskutieren, war die Devise.
Eine Mehrheit des Parlaments war denn auch der Meinung, der Kanton solle
weiterhin Gemeinden unterstützen, wenn sie Tagesstrukturen schaffen wollten.
Eine flächendeckende Einführung soll es aber nicht geben.
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