Die Schule ist für Ethik zuständig und die Landeskirchen für Religion, Bild: SRF
Ethik und Religion: Mehrheitlich gute Erfahrungen, SRF Regional, 19.11.
Vor drei
Jahren wurde in Graubünden das Modell «1+1» für den Religionsunterricht
eingeführt: Eine Stunde Religion und eine Stunde Ethik pro Woche. Während die
Schulen für den Ethikunterricht zuständig sind, wird der Religionsunterricht
von den Landeskirchen durchgeführt.
Ein
erstes Fazit beruht auf zwei Umfragen bei den Lehrern. Grundsätzlich sind die
Involvierten mit dem Modell zufrieden. «94 Prozent der Ethiklehrpersonen geben
an, mit «1+1» zufrieden zu sein», so Erziehungsdirektor Martin Jäger.
Für Unmut
sorgt die Zusammenarbeit zwischen Schule und Kirche. Diese funktioniere zu
wenig, sagt Jäger: «Ich habe in Schulbesuchen erlebt, dass einige Ethiklehrer
die Religionslehrer kaum kennen und umgekehrt.»
Auch eine
inhaltliche Zusammenarbeit würde nur in wenigen Schulen stattfinden. 50 Prozent
der Religionslehrer bemängeln die Zusammenarbeit. Bei den Ethikunterrichtenden
sind nur fünf Prozent zufrieden.
Das Modell «1+1» geht auf eine
Initiative der Jungfreisinnigen zurück. Diese wollten den Religionsunterricht
komplett zugunsten der Ethik abschaffen. Die Regierung brachte anschliessend
den Gegenvorschlag aufs Tapet, der schliesslich zum neuen Modell führte.
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