Erziehungsdirektor Siggen: Es ist eine Sparmassnahme. Bild: Dorina Pfister
Freiburger Lehrkräfte wehren sich gegen grössere Klassen, SRF Regional, 12.11. von Patrick Mülhauser
Heute braucht es im Kanton Freiburg in einem Schulkreis mit sieben
Klassen 150 Schüler, um eine achte Klasse eröffnen zu können. Künftig will die
Erziehungsdirektion diese Zahl flexibel halten. Markus Probst, Schulleiter in
Flamatt, fürchtet, dass der Staat damit vor allem sparen will. «Uns wird die
Eröffnung einer Klasse erschwert», ist der Schulleiter überzeugt. Bestehende
Klassen würden aufgestockt. Heute sei das Unterrichten bereits anspruchsvoll
genug. «Wir müssen Migrationskinder und Kinder mit einer Behinderung
integrieren.» Zudem würden Schülerinnen und Schüler individueller betreut als
früher. «Mit grossen Klassen ist das schwierig.»
Jacqueline Häfliger, Präsidentin des deutschfreiburgischen
Lehrerverbands, will verhindern, dass die vorgesehenen Massnahmen nicht im
Schulreglement festgeschrieben werden. «Das ist Augenwischerei.» Es gehe dem
Staat nicht um pädagogische Überlegungen. Er wolle sparen.
Heute müsse er ab 150 Schülern eine achte Klasse eröffnen, sagt
Staatsrat und Erziehungsdirektor Jean-Pierre Siggen. «Ob das Sinn macht oder
nicht, wird nicht beurteilt.» Gerade in ländlichen Regionen mit wenig
Migrationskindern könne eine Klasse grösser sein. Ob eine Klasse eröffnet wird
oder nicht, soll künftig eine Kommission entscheiden. «Wir sind für die
betroffenen Gemeinden, Lehrer und Eltern transparent.» Doch Siggen gibt auch
zu. «Ja es ist eine Sparmassnahme.»
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