Körperlich, geistig oder sozial beeinträchtigte Kinder werden in Regelklassen integriert, Bild: Migros Magazin
Sonderschüler bringen Lehrer an ihre Grenzen, Migros Magazin, 26.10. von Andrea Freiermuth
Ob man Sonderschüler in Regelklassen integrieren soll oder nicht,
ist eine müssige Frage. Ihre Integration ist ein verbindlicher Auftrag: 2002
hat das Schweizer Volk das Gesetz zur Gleichstellung von Behinderten
angenommen. Die integrative Förderung ist eine Folge davon.
Der Systemwechsel hat allerdings seine Tücken. Viele Lehrkräfte fühlen sich überfordert und alleingelassen. «Die Integration ist schweizweit eine grosse unkoordinierte Baustelle», sagt Jürg Brühlmann (61), Leiter Pädagogische Arbeitsstelle des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH). «Es ist dilettantisch, die Sonderschüler einfach in eine Regelklasse zu schicken und zu hoffen, dass es dann schon gut kommt.» Mit ein paar Zusatzstunden für Heilpädagogen alleine sei die Herausforderung nicht zu meistern.
Der Systemwechsel hat allerdings seine Tücken. Viele Lehrkräfte fühlen sich überfordert und alleingelassen. «Die Integration ist schweizweit eine grosse unkoordinierte Baustelle», sagt Jürg Brühlmann (61), Leiter Pädagogische Arbeitsstelle des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH). «Es ist dilettantisch, die Sonderschüler einfach in eine Regelklasse zu schicken und zu hoffen, dass es dann schon gut kommt.» Mit ein paar Zusatzstunden für Heilpädagogen alleine sei die Herausforderung nicht zu meistern.
«Teilweise wird die Integration auch für Sparübungen missbraucht.
Es ist teurer, eine Sonderschule separat zu führen, als Heilpädagogen zur
Unterstützung in die Klasse zu schicken.» Als Vertreter der Lehrerschaft
fordert Brühlmann eine «sorgfältige Einführung» des integrativen Ansatzes und
Budgets für schulinterne Projekte.
Die steigende Zahl an Sonderschülern erklärt Jürg Brühlmann unter anderem mit dem gesellschaftlichen Wandel: «Die Bereitschaft zur Therapie ist gestiegen.» Früher sei es eher als Stigma betrachtet worden, wenn ein Kind einer speziellen Förderung bedurfte. Heute erhalten rund die Hälfte der Kinder im Verlauf ihrer Schulkarriere Unterstützung.
Die steigende Zahl an Sonderschülern erklärt Jürg Brühlmann unter anderem mit dem gesellschaftlichen Wandel: «Die Bereitschaft zur Therapie ist gestiegen.» Früher sei es eher als Stigma betrachtet worden, wenn ein Kind einer speziellen Förderung bedurfte. Heute erhalten rund die Hälfte der Kinder im Verlauf ihrer Schulkarriere Unterstützung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen