Statt direkt vors Volk zu kommen, soll der
Grosse Rat die Initiative für eine freie Wahl der Wahlpflichtfächer zuerst
unter die Lupe nehmen.
Regierung will Wahlpflichtfächer-Initiative vertieft prüfen, Basler Zeitung, 15.9.
Die Basler Regierung will die Initiative für eine freie Wahl
aller Wahlpflichtfächer in den Sekundarschulen nicht direkt dem Volk vorlegen.
Vielmehr beantragt sie dem Grossen Rat, ihr das Volksbegehren zunächst zur
Berichterstattung zu überweisen.
Aus
Sicht der Regierung ist das Volksbegehren nicht unproblematisch, wie aus einer
Mitteilung vom Dienstag hervorgeht. Die Exekutive will deshalb die Auswirkungen
der im Mai mit über 3500 Unterschriften eingereichte Initiative näher
überprüfen.
Einer
der kritischen Punkte besteht darin, dass die Umsetzung der Initiative den
Erziehungsrat in seiner Kompetenz beschneiden würde, pädagogische Schwerpunkte
zu setzen, wie die Regierung festhält. Zudem gäbe es eine neue Differenz in der
sorgfältig austarierten Stundentafel von Basel-Stadt und Baselland.
Vier
Fächer abgewertet
Lanciert
worden war das Volksbegehren 2014 von Teilen der baselstädtischen Lehrerschaft.
Unzufriedenheit herrschte darüber, dass die Schulreform Harmos zu einer
Abwertung bei den Kunstfächern auf der Sekundarstufe führte.
Die
Initianten kritisieren, dass von sieben Wahlpflichtfächern drei aufgewertet
würden - Italienisch, Latein und MINT (Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaft und Technik). Vier würden hingegen abgewertet, nämlich
bildnerisches, technisches und textiles Gestalten sowie Musik. Zudem seien die
Schülerinnen und Schüler des P-Zuges in ihren Wahlmöglichkeiten eingeschränkt.
Jene des A- und E-Zuges könnten dagegen frei wählen.
Die
Initiative verlangt nun die freie Wahl aller Wahlpflichtfächer für alle
Schülerinnen und Schüler der Basler Sekundarschule. Hinter dem Volksbegehren
stehen die Freiwillige Schulsynode sowie die Kantonalsektionen der Gewerkschaft
VPOD, des Verbands Schulmusik sowie des Fachlehrerverbands der Bereiche
Gestaltung, Bild und Kunst.
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