28. August 2015

Forneck übergibt an Larcher

Chefwechsel an der PH FHNW: Am 1. September übernimmt Sabina Larcher die Leitung von Hermann Forneck, der in Pension geht.





Larcher will wissenschaftliches und schulpraktisches Denken und Handeln verbinden, Bild: zvg

Die Direktorin ist die neue Chefin: Sabina Larcher folgt auf Hermann Forneck, Aargauer Zeitung, 28.8. von Hans Fahrländer


Die Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz (PH FHNW) steht am Beginn einer neuen Ära: Hermann J. Forneck, Direktor seit dem Gründungsjahr 2006, geht altershalber in Pension. Der neue Chef, der am nächsten Dienstag im Hochschulcampus Brugg-Windisch einzieht, ist eine Chefin. Der für die Wahl zuständige Fachhochschulrat hat aus einer Reihe von valablen Bewerbungen die bisherige Prorektorin der Pädagogischen Hochschule Zürich, Sabina Larcher, auserkoren.
Sabina Larcher (48) ist in Baden geboren. Am Seminar Kreuzlingen liess sie sich zur Primarlehrerin ausbilden. Sie übte den Lehrberuf während 13 Jahren in verschiedenen Schulen aller Stufen aus, vornehmlich in den Kantonen Thurgau und Schaffhausen. An der Universität Zürich studierte sie Pädagogik, Geschichte der Neuzeit und Didaktik der Mittelschule. Bereits ihre Dissertation (2002) wies auf ihren späteren Weg hin. Sie trug den Titel «Berufseinführung von Berufsanfänger/innen im Lehrberuf».
Es braucht Theorie und Praxis
An der PH Zürich führte Prorektorin Larcher die Dossiers Weiterbildung und Forschung. Neben ihrer Haupttätigkeit hat sie das Zentrum für Hochschuldidaktik und Erwachsenenbildung sowie die Arbeitsstelle für Lehrplan und Lehrmittel aufgebaut. Darüber hinaus ist sie Gutachterin beim Schweizerischen Nationalfonds und Gründungsmitglied der Stiftung «Schulen lernen von Schulen». Im Rahmen dieses Projektes wurden verschiedene Schulen im Kanton Zürich ausgezeichnet, welche neue Wege der Schulentwicklung beschritten haben.
Diese Dualität von Praxis und Theorie dürfte mit entscheidend für die Wahl von Professorin Larcher zur Direktorin der PH Nordwestschweiz gewesen sein. Eine pädagogische Hochschule ist zunächst eine Ausbildungsstätte, die grosses Gewicht auf die Lehre und auf die praktische Ausbildung der Lehrpersonen legen muss. Anderseits ist sie eine Forschungsstätte. Sie ist verpflichtet, neueste Entwicklungen in der Pädagogik und der Lehrerbildung zu erforschen und mitzugestalten. Unter Larchers Vorgänger Hermann Forneck sind die Vorwürfe der Theorielastigkeit nie ganz verstummt. Der Fachhochschulrat hat indessen Forneck stets verteidigt und den dualen Auftrag – inklusive Forschung – mehrmals bekräftigt.
Ein anspruchsvoller Beruf
«Wir sind überzeugt, dass Sabina Larcher mit ihrer umfangreichen Erfahrung die richtige Person ist, um im Dialog mit der Praxis die Ausbildung von Lehrpersonen in der Nordwestschweiz weiterzuentwickeln» – mit diesen Worten kommentierte Ursula Renold, Präsidentin des Fachhochschulrates, die Wahl der neuen Direktorin.
Sabina Larcher übernimmt die Leitung der PH in einer Zeit, in der verschiedene Reformen im Bildungssystem anstehen (Lehrplan 21, Harmos, integrative Schulung etc.). Entsprechend vielfältig und hoch sind die Ansprüche an die Lehrerinnen und Lehrer.
Sabina Larcher meint dazu: «Die Ausbildung soll die angehenden Lehrerinnen und Lehrer auf einen anspruchsvollen Beruf vorbereiten und sie zum professionellen Weiterlernen in einem Berufsfeld befähigen, das sich schneller verändert als je zuvor. Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung an der PH Nordwestschweiz. Im Fokus steht für mich, in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten wissenschaftliches und schulpraktisches Denken und Handeln zu verbinden.»


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