Bildungsdirektoren: SRF ist tendenziös, NZZaS, 12.7. von René Donzé
Mit einem Brief hat sich Hans Ambühl, Generalsekretär der Schweizerischen Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK), kürzlich bei SRG-Generaldirektor Roger de Weck beschwert. «Es ist nicht an unserem Staatsfernsehen, die Schule vorsätzlich schlechtzureden», sagt Ambühl. Er ärgert sich vor allem über zwei Sendungen: In der «Tagesschau» vom 1. Juli zur Bilanz der EDK über die Bildungsharmonisierung hatte sich ein Fehler eingeschlichen, und die Grafik war unpräzise. «Offensichtlich wollte man damit eine These konstruieren und sich nicht an die Fakten halten», sagt Ambühl. Hintergrund des Ärgers dürfte auch die Aussage der Redaktorin sein, dass die Bildungslandschaft wegen des Sprachenstreits erneut zum Flickenteppich werden könnte.
Tendenziös war aus Sicht der EDK auch die Ankündigung der «Arena» vom 3. Juli mit dem Titel «Hurra, die Schule brennt!» und der Frage «Wie schlimm steht es um die Schule?». Zudem sei die Zusammensetzung der «Arena» «einer seriösen, sachbezogenen Diskussion nicht dienlich» gewesen, sagt Ambühl. Gemeint ist Rockmusiker Chris von Rohr, der sachlich wenig beizutragen hatte und zu allem noch die anderen Gäste einfach duzte.
Mittlerweile hat SRF reagiert und auf seiner Website die falsche Anmoderation der «Tagesschau» berichtigt. Der Beitrag selber hingegen sei korrekt gewesen, sagt SRF-Sprecher Stefan Wyss: «Die Tagesschau steht hinter ihren journalistischen Feststellungen, auch wenn die EDK das als beteiligte Partei anders sieht.»
Die «Arena» sei ausgewogen angekündigt worden. Die Einladung von Betroffenen und Querdenkern erfolge bewusst, «um ein Abgleiten in technische Details zu verhindern und die Debatte näher zu den Zuschauern zu bringen». Roger de Weck will die Wogen im Rahmen eines gemeinsamen Essens mit Ambühl wieder glätten.
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