Solothurner Gegner des Lehrplans 21 lancieren Volksinitiative, Solothurner Zeitung, 21.1.
Mit
der Gesetzesinitiative sollen bewährte Eckwerte für Lehrpläne im kantonalen
Volksschulgesetz und mehr Demokratie für allfällige zukünftige harmonisierte
Lehrpläne erreicht werden, wie das Komitee am Mittwoch vor den Medien in Olten
mitteilte.
Dem
Initiativkomitee gehören unter anderem die Kantonsräte René Steiner (EVP),
Peter Brotschi (CVP), Nicole Hirt (Grünliberale) sowie Beat Künzli und Roberto
Conti (SVP) an.
Sie
möchten, dass im Volksschulgesetz Bildungspläne formuliert werden, die
Jahrgangsziele für jedes einzelne Schuljahr der Primarschule festlegen. Für die
Sekundarschule sollen unter anderem die Fächer Geschichte, Geographie,
Biologie, Physik und Chemie dazu gehören.
"Die
Bildungspläne für die Primar- und Sekundarschule bauen auf Inhalten (Wissen)
auf", wie es im Initiativtext weiter heisst. Interkantonale harmonisierte
Bildungspläne sollen nur eingeführt werden können, wenn der Kantonsrat diesen
zustimmt.
Gegen "ideologisches Monstrum"
Die
Bildungsbürokratie habe mit dem Lehrplan 21 ein "praxisuntaugliches und
ideologisches Monstrum" geschaffen, das den Lernstoff in Tausende von
sogenannten Kompetenzstufen zerhacke, hält das Komitee fest. Die "unnötige
Reform" würde die Volksschule umkrempeln. Auch löse der Lehrplan 21
unnötige Kosten aus.
Damit
im Kanton Solothurn eine Initiative zustande kommt, müssen innerhalb von 18
Monaten mindestens 3000 Stimmberechtigte das Begehren unterzeichnen. Die Frist
für die Sammlung beginnt am kommenden Freitag.
Widerstand in mehreren Kantonen
Auch
in anderen Kantonen regt sich Widerstand gegen den neuen Lehrplan. In mehreren
Kantonen wurden Initiativen lanciert oder sind in Vorbereitung, unter anderem
in den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, St. Gallen und Zürich. Mitte Dezember
wurde im Kanton Schwyz die Initiative "Nein zum Lehrplan 21" mit 3038
Unterschriften bei der Staatskanzlei eingereicht.
Der
Lehrplan 21 war im November von der Deutschschweizer
Erziehungsdirektorenkonferenz zur Einführung freigegeben worden. Basel-Stadt
will ihn als erster Kanton 2015 implementieren. Die meisten übrigen Kantone
planen die Einführung im Sommer 2017.
Der
Lehrplan 21 geht auf eine eidgenössische Volksabstimmung aus dem Jahr 2006
zurück. Damals sprachen sich eine Mehrheit der Stimmberechtigten für eine
Harmonisierung der Schulen aus.
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