Der Lohn allein ist nicht verantwortlich für die hohe Aussteigerquote bei Lehrkräften, Bild: Südostschweiz
Die Lehrerbildung und die Reformen sind das Problem, Elfy und René Roca, 29.6.
Es ist unbestritten, dass der Kanton Aargau einen Nachholbedarf bei den
Lehrerlöhnen hat, aber dies als wichtigste Begründung heranzuziehen,
wieso so viele Lehrpersonen nicht im Beruf bleiben, löst bei uns Kopfschütteln
aus. Anstelle einer teuren Lohnstudie müsste viel breiter nach Gründen gesucht
werden. Dass dies nicht geschieht, hängt vielleicht damit zusammen, dass die
Lehrerbildung an den Pädagogischen Hochschulen (PH) selbst eine der Ursachen
ist. Unsere Erfahrung
zeigt, dass junge Lehrpersonen an der PH viel zu wenig Rüstzeug
mitbekommen, um eine Klasse zu führen, die Kinder anzuleiten und ihnen Lernwege
aufzuzeigen. Fragwürdige Konzepte und Theorien wie z.B. das selbstentdeckende
Lernen sind momentan Trumpf. Eine weitere Ursache sind auch die unzähligen
Reformen, die seit Jahren über die Schule hereinbrechen. Der zukünftige
Lehrplan 21 wird diese Zusatzbelastung noch verschärfen. Dass der
Geschäftsleiter des Aargauischen Lehrerverbandes zur Lösung des Problems nach
Qualitätsmanagern ruft, finden wir mehr als bedenklich. Gerade dieses unselige Qualitätsmanagement,
das für die Schulen schon besteht, könnte man locker abschaffen. So würde Geld
gespart und die Lehrerinnen und
Lehrer hätten wieder etwas mehr Zeit für die Kinder und den Unterricht.
Vielleicht blieben dann auch wieder mehr Lehrpersonen an den Schulen.
Elfy und René Roca, Lehrpersonen
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