Die Hälfte der Arbeitszeit besteht aus dem Unterrichten, Bild: Keystone
So viel müssen Lehrer arbeiten, Neue Luzerner Zeitung, 2.6. von Robert Knobel
Jeden Mittwochnachmittag frei und 13 Wochen Ferien – sieht
so das Leben eines Lehrers oder einer Lehrerin aus? Das Klischee hält sich da
und dort hartnäckig. Den meisten ist allerdings klar, dass die
Unterrichtstätigkeit nicht allein darin besteht, vor einer Klasse zu stehen.
Die Vorbereitung des Unterrichts, Elterngespräche, Prüfungskorrekturen und
Teamsitzungen brauchen ebenfalls Zeit.
Doch die Frage, wie viel Lehrpersonen tatsächlich
arbeiten, ist damit noch nicht beantwortet – und sie ist gerade vor dem
Hintergrund hängiger Lohnforderungen der Lehrerverbände zentral. Der Kanton
Luzern hat diesbezüglich präzis gerechnet: Genau 1908 Stunden sollen
Lehrpersonen pro Jahr arbeiten. Das entspricht einer 40-Stunden-Woche bei 4
Wochen Ferien pro Jahr. Und es entspricht exakt der Arbeitszeit, welche auch
die übrigen kantonalen Angestellten leisten müssen.
Allerdings ist diese Soll-Stundenzahl bei den Lehrpersonen
sehr unregelmässig verteilt. Der Kanton rechnet nämlich damit, dass sie sieben
bis acht Wochen Ferien beziehen, dafür sollen sie aber während der Schulzeit
mehr arbeiten – konkret 46,3 Stunden pro Woche. Allerdings haben Studien
gezeigt, dass die effektive Arbeitsbelastung zeitweise deutlich höher ist –
50-Stunden-Wochen sollen demnach keine Seltenheit sein.
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