22. Januar 2014

Schulleiter empfehlen E-Zigaretten-Verbot

Über die Wirkung von E-Zigaretten weiss man noch nicht viel. Dies ist ein Grund, weshalb Bernard Gertsch, Präsident des Schulleiterverbands, ein Verbot empfiehlt. Allerdings schränkt Gertsch ein: "E-Zigi sind bisher nur punktuell ein Problem". 






"In Zukunft werden uns E-Zigaretten noch mehr beschäftigen", Bild: Toini Lindroos


Sogar in der Klasse wird geraucht, Blick, 22.1. von Lea Hartmann








Dampfende Teenager sorgen für rauchende Köpfe an Deutschschweizer Schulen. «Über ein DutzendPrimar- und Oberstufenschüler haben wir in den vergangenen Wochen mit E-Zigaretten erwischt», sagt die Schulleitung der Primarschule Brittnau AG.
Bereits Viertklässler griffen zur E-Zigi, bei der im Gegensatz zur klassischen Zigarette kein Tabakrauch, sondern Dampf inhaliert wird.
Nachdem die Genfer Schulen schon im Oktober die E-Zigaretten verboten, zieht die Deutschschweiz nach. Im Dezember untersagten die Schulen in Winterthur ZH die elektronischen Glimmstängel, jetzt folgt Brittnau. Das Problem: Da E-Zigaretten rechtlich als Lebensmittel gelten und keiner Altersbeschränkung unterliegen, ist deren Konsum nicht untersagt.
«Wir mussten handeln», so die Schulleitung. «Die Schüler rauchten überall. Auf dem Schulhausplatz, auf der Toilette, sogar im Schulzimmer.»
Bernard Gertsch (60), Präsident des Schweizer Schulleiterverbands, meint dazu: «E-Zigi sind bisher nur punktuell ein Problem. Wir müssen uns aber darauf gefasst machen, dass sie uns in Zukunft noch mehr beschäftigen werden.» Der Verband werde den Schulleitungen deshalb empfehlen, auch an ihren Schulen E-Zigi zu verbieten, sollte das Thema aufkommen. Denn niemand weiss, wie gefährlich E-Zigaretten tatsächlich sind.
«Es gibt praktisch keine Studien zur Wirkung bei Jugendlichen», sagt Bruno Meili, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Tabakprävention. Eines ist allerdings klar: «Auch nikotinhaltige E-Zigi führen sehr rasch zu einer Sucht.»

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