Der
Basler Erziehungsdirektor Christoph Eymann schaltet sich in die Debatte um eineMindestquote für Deutsch sprechende Schüler ein. «Eine Quote ist absolute
Willkür», kritisiert Eymann im Interview mit der SonntagsZeitung. Nächste Woche
wird das Basler Parlament über einen Vorstoss abstimmen, der den
Ausländeranteil in den Schulklassen beschränken will: Neu soll es in jeder
Schulklasse mindestens 30 Prozent Kinder mit Muttersprache Schweizerdeutsch
geben. «Wenn das Parlament diesen Vorstoss durchwinkt, werden wir ihn erst
einmal abhängen lassen», kündigt Eymann an. Eine Sprachquote sei «der falsche
Weg», so Eymann. Um die Quote einzuhalten, müssten die Schüler mit Bussen durch
die Stadt chauffiert und auf die Schulhäuser verteilt werden. «Das würde bedeuten,
dass die Kinder nicht mehr mit ihren Gspänli in die Klasse gehen können, mit
denen sie aufgewachsen sind.» Statt auf eine Quote setzt Eymann auf die
obligatorische Teilnahme von Migrantenkindern an Spielgruppen, in denen
«spielerisch» Deutsch gelernt werde. «Basel hat neben Genf europaweit den
höchsten Anteil an fremdsprachigen Kindern», sagt Eymann. «Wir haben pro Jahr
20 Kindergartenklassen, in denen kein einziges deutschsprachiges Kind mehr
ist.» Die Sprachförderung für Migrantenkinder in den Spielgruppen kostet laut
Eymann 2 Millionen Franken pro Jahr.
"Eine Sprachquote ist der falsche Weg" Basler Zeitung, 12.5.
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