Der Entscheid des Zürcher Stimmvolks vom vergangenen Sonntag lässt in seiner Klarheit keinen Interpretationsspielraum: Die Zürcher, insbesondere auch die vielen Versuchsgemeinden, wollen von der Grundstufe nichts mehr wissen. Doch all die vielen klugen Köpfe wissen nun offenbar nicht mehr weiter. Das lässt sich aus ihren Reaktionen auf die Niederlage ersehen. Hier eine kleine Auswahl:
«Der Auftrag ist klar, die Umsetzung jedoch weniger». Soll man die Übung möglichst rasch, bereits auf das Schuljahr 2013/14, abbrechen? Oder soll man bis zum letztmöglichen Termin warten?
In Seldwyla (Ort im Kanton Zürich) wird sich in der zweiten Dezemberwoche eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Behörden, Schulleitung und -pflege, mit diesen Fragen auseinandersetzen.
«Bis dahin hoffen wir, konkrete Empfehlungen des Kantons zu erhalten, wie der Übergang am besten zu bewerkstelligen ist».
Komplett vom Kanton im Stich gelassen fühlt sich nach dem Abstimmungswochenende eine Schulleiterin. Sie habe überhaupt keinen Plan, wie es weitergehen soll. «Unser ganzes Schulsystem baut auf der Grundstufe auf» Für die Schulleiterin ist die Abschaffung der Grundstufe ein Desaster sondergleichen: «Ich kann doch nicht das gesamte Grundstufen-Lehrpersonal vor die Türe stellen.»
«Schock vorerst einmal verarbeiten». Ein Schulleiter plant weiterhin gemischte Gruppen von Kindergartenschülerinnen und -schülern, welche eine Hälfte des Vormittags künftig weiterhin mit den Erstklässlern verbringen. «Das ist keine Missachtung des Volkswillens», ist seine Ansicht.
«Das Lehrpersonal der Grundstufe droht zwischen Stuhl und Bank zu fallen»
Quelle: NZZ, 27.11.
Droht nun als Folge all des bevorstehenden Elends passiver Widerstand aus den Versuchs-Gemeinden? Angesichts der gebündelten Hilflosigkeit fragt man sich, wie diese Leute mit echten Problemen umgehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen