26. Oktober 2012

Pro und Contra Prima-Initiative und Gegenvorschlag

Am 25. November stimmt Zürich ab über die Prima-Initiative, welche eine flächendeckende Einführung der Grundstufe vorsieht. Der ebenfalls zur Abstimmung gelangende Gegenvorschlag sieht eine Einführung auf freiwilliger Basis durch die Gemeinden vor. Hier eine Übersicht über die Podiumsdiskussionen:
Montag, 29. Oktober, 19.30 Uhr. Dietikon, Restaurant Sommerau Ticino. 
Dienstag, 30. Oktober, 19.30 Uhr. Zürich, Schulhaus Gabler. 
Mittwoch, 31. Oktober, 20 Uhr. Wetzikon, Restaurant Drei Linden. 
Donnerstag, 1. November, 19.30 Uhr, Winterthur, Restaurant Wartmann. 
Dienstag, 6. November, 19.30 Uhr, Zürich, Aula Schulhaus Ämtler A 
Montag, 29. Oktober, 19.30 Uhr. Dietikon, Restaurant Sommerau Ticino. 
Dienstag, 30. Oktober, 19.30 Uhr. Zürich, Schulhaus Gabler. 
Mittwoch, 31. Oktober, 20 Uhr. Wetzikon, Restaurant Drei Linden. 
Donnerstag, 1. November, 19.30 Uhr, Winterthur, Restaurant Wartmann. 
Dienstag, 6. November, 19.30 Uhr, Zürich, Aula Schulhaus Ämtler A.

Neuer oder alter Kindergarten? Tages Anzeiger, 26.10. von Daniel Schneebeli

1 Kommentar:

  1. Abschaffung des Kindergartens - was Hänschen nie mehr lernen würde
    (Abstimmung vom 25. November 2012; mit Signalwirkung für die ganze Schweiz!)
    Die Abschaffung des Kindergartens und „die Einführung der Grundstufe stellt fast alles auf den Kopf“ (Reformstratege Strittmatter) und würde für alle nachfolgenden Schulstufen und unser ganzes Schul- und Berufsbildungssystem schwerwiegende Folgen haben, die sich bald mit massiv erhöhter Jugendarbeitslosigkeit (heute 3.5%) bemerkbar machen würden. Beim Pisa-Leader Finnland, dessen 12jährige Einheitsschule keinen Kindergarten kennt, beträgt sie heute schon 20%. Aus diesen und den folgenden Gründen sind Initiative und Gegenvorschlag mit 2 x Nein abzulehnen.
    Der Kindergarten ist ein Ort ganzheitlicher mitmenschlicher Entwicklung der Kinder, der auf die altersgemässe Entwicklung der Kinder abgestimmt ist und weit mehr, als das blosse Erlernen der Kulturtechniken umfasst. Hier erwerben die Kinder die intellektuellen und sozialen Grundlagen für die Schule und das spätere Leben. In der vertrauten Stimmung unter Gleichaltrigen können in den zwei Kindergartenjahren ohne Leistungsdruck Defizite in Fertigkeiten und im Umgang mit anderen Kindern aufgeholt, Mitgefühl, Verantwortung, Disziplin, Konzentration und Mundart gelernt, und ungeachtet der sozialen Herkunft gleiche Startbedingungen für die Schule erworben werden. Damit legt der Kindergarten das Fundament für eine echte Volksbildung, wie dies für eine gelebte Demokratie notwendig ist.
    In der auf Leistungsfächer ausgerichteten Grundstufe mit ihrer gewollten Heterogenität, der zusammen gewürfelten Menge von vierjährigen Kleinkindern bis achtjährigen Schulkindern und mehreren Lehrkräften ist es nicht möglich, die vertraute ruhige Stimmung und die enge Beziehung des Kindergartens zu schaffen. Bei den vielfältigen selbstgesteuerten Tätigkeiten der altersgemischten grossen Kinderansammlung im selben Raum, finden die meisten Kinder kaum die nötige Ruhe und Konzentration, um ihre ersten Schritte im Schulstoff zu machen. Für die – vom Grundstufenkonzept versprochene - individuelle Betreuung und Förderung bleibt kaum noch Kraft und Zeit. Der als Patentlösung vorgesehene individualisierende Unterricht, wo nur noch gelernt wird, was Spass macht und wo der Lehrer in die Rolle des Animators und Lernbegleiters gedrängt wird, leistet der Vereinzelung und der Beziehungslosigkeit Vorschub und schafft ein Heer von vernachlässigten und lernunwilligen Kindern, bei denen sich Egoismus und Gewalt breit macht.
    Was Hänschen wegen des abgeschafften Kindergartens nicht lernt, wäre für Hans in der altersgemischten Grundstufe und Schule kaum mehr aufzuholen. Bereits heute (Zürcher Schulblatt Nr. 1/2012) haben wir zwanzig Prozent Schulabgänger, welche die minimalen Ziele im Lesen und Rechnen nicht erreichen und deshalb im Berufsleben nur schwer vermittelbar sind. Die 62 Millionen Steuergelder jährlich wären für die Schaffung kleinerer Kindergartenklassen weit sinnvoller angelegt!
    P. Aebersold, ehem. Bezirksschulpfleger, Zürich

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