11. September 2012

Nachgefragt: Yvonne Feri

Die Aargauer SP-Nationalrätin Yvonne Feri hat in Sachen Zivildienst in der Schule eine Interpellation eingereicht. In der Zwischenzeit hat eine Berner Untersuchung die Möglichkeit eines solchen Einsatzes geprüft und kommt zum Schluss, dass Zivildienstleistende an unseren Schulen möglich sein sollten.

UK: Welche Aufgaben könnte ein Zivi an einer Schule erledigen?
YF: Zivildienstleistende können als Hilfspersonen und Unterstützungspersonen für die Lehrpersonen eingesetzt werden. Sei dies beim Aufräumen, bei der Unterstützung von Schüler/-innen, welche Hilfe brauchen, sei dies auf dem Pausenplatz oder auf Ausflügen. Die pädagogische Aufgabe bleibt klar bei den Lehrpersonen. Diese kann und soll nicht abgegeben oder aufgeteilt werden, denn dafür braucht es ausgebildete Personen.

UK: Sind für Sie auch kurzzeitige Einsätze an Schulen denkbar?
YF: Wenn sich die Lehrpersonen einen Einsatz "teilen", kann an den einzelnen Klassen ein solcher Einsatz sicher vorgesehen werden. Jedoch sollte ein Zivildienstleistender eine längere Zeit an einer Schule eingesetzt werden, damit eine Beziehung unter den einzelnen Personen und Schüler/-innen entstehen kann. Ebenso hat jede Schule eine eigene Kultur, welche ein Zivildienstleistender kennen lernen muss. Ich würde von kurzzeitigen Einsätzen tendenziell absehen.

UK: Welche Chancen sehen Sie, dass es möglich wird, den Zivildienst auch an Schulen zu leisten?
YF: Es gibt dabei verschiedene Aspekte zu berücksichtigen, nachfolgend eine Auswahl: 

  • Die Lehrpersonen können in ihren vielfältigen Aufgaben entlastet und unterstützt werden.
  • Die Schüler/-innen haben Kontakt mit jungen Erwachsenen und bekommen so vielleicht zum Lernen einen neuen anderen Zugang. 
  • Alle Arbeiten rund um das Lernen (wie Pausenaufsicht) können verteilt werden. 
  • Allenfalls können junge Leute für den Lehrerberuf gewonnen werden.  
  • Das Angebot an Einsatzmöglichkeiten für Zivildienstleistende wird vergrössert. 
Feri: "Würde von kurzzeitigen Einsätzen tendenziell absehen", Bild: SP Wettingen

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