29. August 2012

Französisch als Staatsaufgabe

Die Angst vor einem Verlust der schweizerischen Grundwerte wird von der Waadtländer SP-Nationalrätin Josiane Aubert in gefährlicher Art und Weise geschürt. "Für die Schweiz wird bald die letzte Stunde schlagen, wenn wir uns nicht unverzüglich dafür einsetzen, dass dem Unterricht unserer Landessprachen die kulturelle Bedeutung wiedergegeben wird, mit der wir gross geworden sind." Was ist geschehen? Einige Kantone denken laut darüber nach, schwache Schüler vom Französischunterricht zu dispensieren. Als ob der nationale Zusammenhalt vom Beherrschen der anderen Landessprachen abhängen würde! Die französische Sprachkompetenz der Deutschschweizer war wohl noch nie so hoch wie heute. Trotzdem wittert Aubert eine Ostschweizer Verschwörung. Was sie gar nicht schätzt sind pägagogische Argumente, die ins Feld geführt werden. "Sich hinter pädagogischen Argumenten zu verstecken, um den Französischunterricht in die letzten obligatorischen Schuljahre zu verbannen, ist hingegen gefährlich."
Wovor Frau Aubert selbst Angst haben dürfte ist eine sachliche Untersuchung über die Wirksamkeit des Fremdsprachunterrichts, von einer Prüfung der Deutschkenntnisse der jungen Romands einmal abgesehen. Aus dieser Perspektive betrachtet ist ihr Einstehen für die französische Sprache nichts als ein Ablenkungsmanöver.

Eine Schweiz ohne Herz und Seele: Josiane Aubert, Bild: ps-vd.ch
Kampf um Französisch in der Schule, Politblog, Der Bund, 27.8. von Josiane Aubert

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