31. August 2011

Ältere Lerner lernen besser als jüngere

Es gibt in der Zwischenzeit viele Studien, die den Sinn von frühem schulischem Fremdsprachenlernen in Frage stellen. Das jüngste Beispiel stammt aus Israel. Ein Grundpfeiler des schweizerischen Sprachenkonzepts mit Frühfremdsprachen basiert auf der Annahme, dass aufgrund hirnphysiologischer Vorgänge junge Lernende entscheidende Vorteile gegenüber älteren Lernenden hätten. 
Die Studie vergleicht Achtjährige, Zwölfjährige und junge Erwachsene. Nach der gleichen Anzahl von Übungseinheiten (künstliche morphologische Regeln mit Verben) waren die jungen Erwachsenen beiden jüngeren Gruppen in allen gemessenen Parametern überlegen. Dies war auch der Fall bei Aufgaben, die klar auf das implizite Lernen abzielten. Dies überrascht, da den Erwachsenen die Fähigkeit für implizites Lernen oft abgesprochen worden ist. Laut den Verfassern könne deshalb nicht davon ausgegangen werden, dass junge Lerner einen Vorteil im Sprachenlernen hätten.
Diese Studie ging nicht darauf ein, dass junge Kinder zur Ausschöpfung ihres impliziten Lernpotentials viel Zeit benötigen. Viel mehr Zeit als in unserer Volksschule fürs Lernen von Fremdsprachen zur Verfügung steht.  
Die Studie wurde verfasst von Sara Ferman (Tel Aviv University) und von Avi Karni (University of Haifa).

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