Die
Volksinitiative «Nur eine Fremdsprache in der Primarschule» ist einstimmig
zuhanden des Grossen Rates verabschiedet worden. Bei der inhaltlichen
Beurteilung gingen die Meinungen auseinander. Eine Kommissionsmehrheit
empfiehlt die Initiative zur Ablehnung. Und es gibt einen Gegenvorschlag.
Kantonssprache statt Englisch gefordert, Südostschweiz, 7.5.
Die grossrätliche
Kommission für Bildung und Kultur hat unter dem Vorsitz von
Kommissionspräsidentin Cornelia Märchy-Caduff die Botschaft der Regierung zur
kantonalen Volksinitiative «Nur eine Fremdsprache in der Primarschule
(Fremdspracheninitiative)» behandelt.
An der Sitzung haben auch Regierungsrat Martin Jäger
teilgenommen. Zudem bot die Kommission eingangs der Sitzung einer Delegation
des Initiativkomitees die Gelegenheit, ihr Anliegen mündlich vor der Kommission
zu erläutern.
Die Kommission ist
gemäss einer Mitteilung nach einer intensiven inhaltlichen Auseinandersetzung
einstimmig auf die Vorlage eingetreten und hat die «Fremdspracheninitiative»
zuhanden des Grossen Rates verabschiedet. Dabei folgt eine grosse
Kommissionsmehrheit dem Antrag der Regierung und empfiehlt die Initiative zur
Ablehnung.
Argumentiert wird mit dem bestehenden Bündner Sprachenmodell,
welches die Sprachregionen heute weitestgehend gleich behandelt, mit der
Mobilität innerhalb Graubündens und der Schweiz, mit einer absehbar teuren und
komplexen Umsetzung der Initiative, mit einer Gefährdung des Sprachfriedens und
mit dem drohenden Eingreifen des Bundes, wenn sich der Kanton Graubünden von
der schweizerischen Harmonisierungslösung abkehren würde.
Gegenvorschlag
der Kommissionsminderheit
Eine Kommissionsminderheit setzt sich für einen Gegenvorschlag
ein. Gemäss diesem soll in der Primarschule nur eine Fremdsprache unterrichtet
werden. Diese Fremdsprache soll – im Gegensatz zur Initiative, welche je nach
Sprachregion Englisch oder Deutsch vorsieht – zwingend eine Kantonssprache
sein. Mit dieser Lösung würde nach Überzeugung der Kommissionsminderheit der
innerkantonale Sprachfrieden gewahrt und gleichzeitig die von den Initianten
beabsichtigte Entlastung der Primarschüler erreicht werden. Die
Kommissionsmehrheit lehnt den Gegenvorschlag ab.
Der Grosse Rat wird die Initiative in der Junisession behandeln.
Der Grosse Rat wird die Initiative in der Junisession behandeln.
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