3. Mai 2016

In die Lehrpersonen investieren

Schule machen und finanzieren könne man nur im Dialog mit den Stimmbürgern, sagen die Teilnehmer am Landsgemeindegespräch in Braunwald. Und alle fordern, in die Lehrpersonen und in die Beziehungen zu investieren. Denn von ihnen hängt ab, wie gut die Schule ist.















Remo Largo, Christian Amsler, Hansueli Rhyner und Martin Beglinger diskutieren über Schule, Bild: Fridolin Rast

Es muss um die Beziehung gehen, Südostschweiz, 2.5. von Fridolin Rast


Wie viel Demokratie erträgt die Schule? Wie viel braucht sie? Diese Frage stellt Moderator Martin Beglinger zum Start auf dem Podium in Braunwald. Was den Lehrplan 21 angeht, wünscht sich der Schaffhauser Bildungsdirektor Christian Amsler – mit Blick auf die Appenzeller Landsgemeinde eine Woche vorher – eher weniger. Ein Lehrplan müsse zwar diskutiert und erklärt werden: «Aber die Appenzeller haben auch an der Landsgemeinde weise entschieden.» Das Volk könne das, wenn die Diskussion versachlicht werde und wenn es die Vorlagen verstehe, ist Remo Largo überzeugt.

Die Kinder haben keine Lobby
Der emeritierte Zürcher Professor für Kinderheilkunde sieht allerdings ein Problem: Bei der Schule gehe es immer um die Kinder. Und die Kinder hätten keine Lobby in der Politik. Sein Lösungsvorschlag: Ein Stimmrecht für die Kinder, welches ihre Eltern an der Urne oder der Landsgemeinde ausüben können. Die Qualität der Schule steht und fällt nicht mit dem Lehrplan, sondern mit der Lehrerin oder dem Lehrer, die im Klassenzimmer stehen, sind sich die Gesprächspartner einig. Dabei plädiert Largo für mehr Kinderkrippen, welche die Kinder wirklich integrieren könnten in die Gesellschaft und die Schule. Hansueli Rhyner, Gemeinderat in Glarus Süd, bricht der Mehrklassenschule eine Lanze – ganz zur Freude von Amsler, der am Anfang seiner Karriere auch Gesamtschullehrer war. 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen