6. Mai 2015

glp gegen Reduktion der Deutschlektionen

Da der Kanton Solothurn ein Kanton der Berufslehren ist, verlangt die glp, dass die handwerklichen Fächer auf Sekundarstufe gestärkt werden. In einer zunehmend digitalisierten Welt verliert das Handwerk immer mehr an Bedeutung, während die kognitiven Lektionen ständig zunehmen (Verhältnis: 2:1). Auch Musik ist wichtig für die geistige und soziale Entwicklung, wirkt auf allen Ebenen unseres Gehirns und hat einen direkten Zugang zu unseren Emotionen. Deshalb begrüsst die glp die Aufwertung des Faches Musik in der Primarschule, bedauert aber gleichzeitig, dass hierfür das Fach Zeichnen geopfert wurde.
GegenReduktion der Deutschlektionen - für Stärkung der handwerklichen Fächer, Soaktuell, 6.5.


Auch in der Sekundarschule sollen handwerkliche Fächer, welche eine gewisse Fingerfertigkeit verlangen, aufgestockt, aber sicher nicht reduziert werden. Das Verhältnis kreativer versus kognitiver Fächer würde in der 3. Sek. 1:4 betragen. Dieser Ansatz steht im krassen Widerspruch zu den Bemühungen, dem bestehenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die glp schlägt deshalb vor, die vier Lektionen Gestalten in der 3. Sek. wieder als Pflichtlektionen aufzunehmen. Eine Reduktion der Lektionen des Faches WAH (Wirtschaft / Arbeit / Haushalt) in der Sekundarschule lehnt sie aus denselben Gründen ab.
Der Reduktion der Deutschlektionen steht die glp per se kritisch gegenüber. Die Absicht, alternativ auch in den anderen Fächern der deutschen Sprache mehr Gewicht zu geben, erachtet die glp theoretisch zwar als guten Ansatz, die praktische Umsetzung dürfte sich aber schwierig gestalten und den Deutschunterricht nicht gleichwertig ersetzen. In der Oberstufe bestünde mit der neuen Stundentafel ein nicht nachvollziehbares Übergewicht an Fremdsprachen gegenüber der Standardsprache (18 zu 12 Lektionen).
Die Schülerinnen und Schüler des Kantons Solothurn verfügen über eine mässig gute Lese- und Schreibkompetenz in der deutschen Sprache und nicht überraschend beklagen viele Ausbildner zunehmend mangelnde Deutschkenntnisse. Angesichts dieser Tatsachen wäre es verheerend, beim Fach Deutsch Abstriche vorzunehmen. Die glp macht deshalb beliebt, von den Wahlpflichtfächern Französisch, Englisch und Mathematik in der 3. Sek. abzusehen, dafür die Anzahl Deutschlektionen von 4 auf 5 pro Woche und Klasse zu erhöhen. Mit einer Reduktion der Wahlpflichtfächer wird so auch die Ausgestaltung des Stundenplanes vereinfacht.


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