1. Mai 2015

Berufslehren in Englisch kommen

Im Sommer werden in Zug rund 25 Jugendliche eine Lehre mehrheitlich auf Englisch beginnen (Kaufleute, Typ E und InformatikerInnen Applikationsentwicklung). Das Modell könnte sich auch in weiteren Kantonen der Schweiz durchsetzen, berichteten mehrere Schweizer Medien. Laut Bruno Geiger, Projektleiter beim Zuger Amt für Berufsbildung, sollen mit den mehrheitlich in Englisch geführten Lehren einerseits fremdsprachige Jugendliche angesprochen werden, die neben Deutsch ohnehin schon Englisch sprechen. «Andererseits wollen wir aber auch Schweizer Jugendliche erreichen, die besondere Freude an dieser Sprache haben», sagt Geiger. 



Bis jetzt erst im Kanton Genf möglich: Berufslehre in Englisch, Bild: Keystone

Zuger Pionierprojekt: Die Lehre auf Englisch, SRF Regional, 13.4. von Julia Stirnimann


Noch sind wir am Rekrutieren der Jugendlichen und der Betriebe. Aber im Sommer werden wir mit einer Klasse Kauffrauen und -männern sowie einer Gruppe von sechs bis acht Informatik-Lehrlingen starten», sagt Bruno Geiger vom Zuger Amt für Berufsbildung.
Er ist auch Projektleiter «Berufsbildung International.» Mit an Bord sind zum Beispiel Unternehmen wie Roche Diagnostics, Johnson & Johnson oder die Zug International School.
Auch der Rohstoffhändler Glencore ist mit mehreren Stellen in den Bereichen KV und Informatik mit von der Partie. Bislang bot Glencore kaum Lehrstellen an. Für Personalchefin Gerda Schwindt ist die neue Lehre auf Englisch der Grund, weshalb man zum Lehrlingsbetrieb wird.
«Da unsere Betriebssprache vor allem Englisch ist, war es bislang für uns schwierig, Lehrlinge einzustellen», so Schwindt. Glencore habe mit der Lehre auf Englisch das Ziel, eigenen Nachwuchs aus der Region zu rekrutieren.
Auch Deutsch wird in der Lehre eine Rolle spielen. Mindestens 60 Prozent des Unterrichts und der Arbeit in den Unternehmen werden die Jugendlichen aber auf Englisch schaffen müssen.

Das Angebot der Berufslehre auf Englisch besteht auch in Schaffhausen. Noch ist man dort aber am Suchen der Jugendlichen. In die Berufsschule gehen würden die Lehrlinge dann in Zug, arbeiten jedoch in einem Schaffhauser Betrieb. Zu den Kosten will sich der Verantwortliche Bruno Geiger nicht äussern. Aufgrund des Sparprogramms in Zug hält er aber fest: «Wir haben das Projekt so geplant, dass die Umsetzung nicht zu teuer wird.»

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