19. August 2011

PHZH plant erleichterte Ausbildung Sekundarstufe für Primarlehrpersonen

Der Lehrermangel bleibt auf der Traktandenliste der Bildungsadministration. Dies wegen der personalintensiven Reformen und dem ungebremsten Drang nach Teilpensen. Dazu kommt in einzelnen Kantonen noch ein prognostiziertes Wachstum der Schülerzahlen. Am deutlichsten zeigt sich der Mangel an der Sekundarstufe I. In dieser Situation lassen sich die PH einiges einfallen, um den Output an ausgebildeten Lehrkräften zu steigern.
  • Quereinsteiger-Ausbildung mit verkürzten Ausbildungsgängen für Leute mit Studienabschluss und Berufserfahrung.
  • Erleichterte Unterrichtsberechtigung für weitere Fächer an der Sekundarstufe I (PHZH)
  • Erleichterte Ausbildung für Primarlehrer zum Sekundarlehrer (PHZH geplant)
Es stellen sich dabei Fragen zur Qualität dieser neuen Ausbildungsgänge. Eine heikle Frage, denn ist die Qualität im Vergleich zur Standardausbildung gut, dann fragt man sich, weshalb man noch die Mühen eines Vollzeit-Studiums für Sekundarlehrkräfte auf sich nehmen soll. Es zeichnet sich ab, dass diese Normalvariante in Zukunft unter Druck gerät und ebenfalls verkürzt werden muss.
Nachdem bereits der Zugang zum Primarlehrerstudium entscheidend vereinfacht worden ist (Diplommittelschule plus Brückenangebot reicht aus), stellt sich die Qualitätsfrage umso dringender. Offensichtlich fährt man die Strategie: Mehr Lehrkräfte anlocken durch Vereinfachung und Verkürzung des Studiums. Die Alternative dazu scheint unter den noch immer weitgehend von Konkurrenz abgeschirmten PH nicht so beliebt zu sein: Strenge Selektion bei Antritt und während des Studiums verbunden mit einer hohen Ausbildungsqualität. Die Absolventen würden dann die gleichen Privilegien geniessen wie Spitzenleute anderer Studienrichtungen, d.h. stark verbesserte Arbeitsbedingungen und damit verbunden markant steigendes Berufs-Prestige. Die Botschaft müsste lauten: Lehrberufe sind nur etwas für die Besten! Diese Strategie wäre letzlich billiger und erfolgreicher als die seit Jahren hilflosen Werbe-Aktionen der EDK. Ein Beispiel dazu aus dem Kanton Bern.

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