Es soll finanziell attraktiver werden, als Lehrerin oder Lehrer im Kanton Aargau zu arbeiten. Im Vergleich mit den Nachbarkantonen verdienen die 12'000 Aargauer Lehrpersonen bisher weniger. Die Kantonsregierung sieht deshalb laut eigenen Aussagen dringenden Handlungsbedarf, um in Zeiten von Lehrpersonenmangel wieder konkurrenzfähige Löhne zahlen zu können.
Höhere Löhne sollen Lehrer anlocken, SRF, 25.9.
Neues Lohnsystem
«Wir sind völlig neben dem Markt», meint
Bildungsdirektor Alex Hürzeler. Im Durchschnitt sollen die Löhne um sechs
Prozent steigen. Das gilt auch für die Schulleitungen.
Wir sind völlig neben dem Markt.
Autor:Alex HürzelerBildungsdirektor
Aargau
Im neuen Lohnsystem zählt nicht mehr wie bisher nur
das Lebensalter, sondern hauptsächlich die Jahre an Berufserfahrung. In den
ersten Berufsjahren steigt der Lohn künftig stärker an. In anderen Kantonen
gibt es bereits ähnliche Regelungen. Das neue System sei gerechter, so
Hürzeler. Für ältere Lehrpersonen gelte eine Besitzstandgarantie bei den
Löhnen, sie verdienen also nicht plötzlich weniger.
Immer wieder ein Thema
Eingeführt werden soll das neue Lohnsystem
schrittweise ab 2022. Die höheren Löhne und das neue System kosten jährlich
zusätzlich 69 Millionen Franken. 51 Millionen trägt der Kanton Aargau, den Rest
die Gemeinden. Insgesamt betragen die jährlichen Lohnkosten der Aargauer
Lehrpersonen 1.1 Milliarden Franken.
Die Löhne der Lehrerinnen und Lehrer sind im Aargau
seit Jahren immer wieder ein Thema. Es gab auch mehrere Lohnklagen. Vor zwei
Jahren begann das Bildungsdepartement, am neuen Lohnsystem zu arbeiten.
Parlament entscheidet
Die Stossrichtung sei in der Anhörung mehrheitlich
begrüsst worden, so die Regierung. Vor allem bürgerliche Parteien kritisierten
aber den Zeitpunkt für die Mehrausgaben. Die Finanzen des Kantons seien
ausgeglichen, entgegnet Bildungsdirektor Alex Hürzeler. Die höheren Löhne seien
budgetiert, man müsse nun auf die Marktsituation reagieren. Abschliessend
entscheidet nun das Aargauer Kantonsparlament.
Natürlich bedeuteten höhere Löhne nicht automatisch
besseren Unterricht an den Schulen, so Hürzeler. Wenn man bei den Löhnen aber
nicht konkurrenzfähig sei, dann könne man die besten Lehrpersonen nicht
anlocken oder verliere sie an andere Kantone.
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