Alles werde im Kanton Zürich kontrolliert, nur
nicht die Neutralität der Schulbücher – so begründete SVP-Kantonsrat Rochus
Burtscher die Forderung der Bürgerlichen nach einer kantonalen
Schulbuch-Kontrollstelle. Zum Vorstoss geführt hatte ein Abschnitt im Lehrbuch
«Gesellschaften im Wandel», den FDP und SVP als «Loblied auf die Gewerkschaft
Unia» taxierten.
Kontrollstelle gefordert - Sind Zürcher Lehrmittel tendenziös? SRF Regional, 3.2.
In der Verfassung verankert
Mit ihrem Anliegen blieben die Bürgerlichen
allerdings allein. Alle anderen Parteien im Kantonsrat wiesen darauf hin, dass
die Neutralität der öffentlichen Schulen gegenüber Politik und Religion schon
heute in der Verfassung festgeschrieben sei. Sowohl die Lehrmittelkommission
als auch der Bildungsrat prüften die Ausgewogenheit der Schulbücher.
«Inquisitorische Absichten»
AL-Kantonsrätin Judith Stofer ging sogar so weit,
den Bürgerlichen inquisitorische Absichten vorzuwerfen: «Sie wollen, dass ein
heiliges Offizium alle Lehrbücher kontrolliert und jene, die Ihnen nicht
passen, werden dann auf den Index gesetzt. Das ist antiliberal bis zum
Gehtnichtmehr.»
60 Stimmen waren nötig, um den Vorschlag
durchzubringen, mit 72 Stimmen – allesamt von FDP und SVP – wurde er auch
tatsächlich angenommen. Die zuständige Kommission wird ihn nun diskutieren und
als Vorlage ins Kantonsparlament zurückbringen. Ein wuchtiges Nein einer
Mehrheit aus Links-Grün-Mitte ist ihm dann so gut wie sicher.
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