Firmenchefs
würden ob dieser Forderung wohl kreidebleich: 10 Prozent mehr Lohn für alle
Angestellten! In der Bildungspolitik werden solche Zahlen gelassener
aufgenommen, lösen aber regelmässig eine Debatte aus. So wie jetzt zum
Schulbeginn: Die Lehrerverbände Bern und Graubünden verlangen für ihre
Primarlehrer eine massive Gehaltserhöhung.
Kantone kämpfen um die besten Pädagogen, Südostschweiz am Wochenende, 12.8. von Yannick Nock
Besonders in den unteren Stufen gebe
es Nachholbedarf, sagt Anna-Katharina Zenger vom Verband Bildung Bern. Sie war
selbst 20 Jahre als Lehrerin tätig. «Si e müssen auf einer höheren
Gehaltsklasse einsteigen», sagt sie. Das entspreche eine r Lohnerhöhung um 9
Prozent. Die Lehrer in Graubünden fordern sogar 10 Prozent mehr auf der
Primarstufe. Ihr 72000 - Franken-Jahreslohn zählt zu den tiefsten in der
Schweiz.
Mit den geplanten Sparmassnahmen im
Bildungsbereich sind die Erfolgs - chancen aller d ings klein. Ein Problem ,
denn der Lohn ist natürlich ein Fakto r bei der Berufswahl. In mehreren Kan -
tonen droht zusätzlich zur laufende n Pensionierungs welle wegen der steigenden
Schülerzahlen ein Lehrermangel. Schwierig wird es für Schulleiter, wenn der
Nachbarkanton deutlich höher e Anfangsgehälter zahlt. So beginnt ei n
Primarlehrer in Bern mit einem Jahresgehalt von 73 600 Franken, was monatlich
5600 Franken entspricht. Die Kollegen in Solothurn verdienen jährlich 7000
Franken mehr. Nach zehn Jahren im Beruf sind es jährlich gar 20000 Franken
mehr. Graubünden kennt das Proble m nicht nur bei den Lehrern, sonder n schon
bei den Auszubildenden .
«Den Braindrain spüren wir bei Abgängern der PH
Graubünden», sagt Jöri Schwärzel vom Lehrerverband. Die pädagogische
Hochschule bilde zurzeit ei - nen beträchtlichen Teil künftiger Lehrer für
andere Kantone aus. «Es ist lohnmässig massiv einfach attraktiver, in Zürich zu
arbeiten», sagt er. Wer in der Deutschschweiz am meisten verdienen will, muss
in den bevölkerungsreichsten Kanton. Zürich bezahlt Junglehrern 90750 Franken
im Jahr. 18 000 mehr als in Graubünden. Am wenigsten verdienen nach zehn
Jahren die Aargauer . Diskriminierende Löhne? Weil in den tieferen Stufen
meistens Frauen unterrichten, kam es gar zu einer Klage einer Aargauer
Primarlehre - rin. Im Juli wies das Bundesgericht diese allerdings ab. Es
handle sich nicht um eine geschlechtsspezifische Lohndiskriminierung, vielmehr
würden im Kanton Aargau die Lehrer einfach weniger verdienen. Zurzeit
erarbeitet der Aargauer Lehrerverband mit dem Kanton ein neues Lohnsystem.
Dabei steht die Gehaltsentwicklung im Zentrum. Der Lohn soll kontinuierlich und
deutlich stärker als bisher steigen. Im internationalen Vergleich schneidet
die Schweiz aber hervorragend ab. Gemäss der Organisation für internationale
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verdienen vo n den 35
Mitgliederstaaten Lehrer nur in Luxemburg mehr als hierzulande. Für den
Lehrerverband zählt dieses Argument allerdings kaum. Andere Berufs - gruppen
mit ähnlich hohen Anforderungen würden in der Schweiz deutlich mehr
verdienen
.
Ich kann mir nicht vorstellen, das diese Gier gerechtfertigt ist. Wenn man dann gegenüberstellt, was Personen nach ihrer Pensionierung bekommen bzw. diese Jahr mehr bekommen, kann man diese Forderung nur als unverschämt bezeichnen.
AntwortenLöschenAber wen interessiert schon die Meinung einer alten Frau, die ich vorwiegend online mit Kreuzworträtseln beschäftigt